Dirk Neubauer
19.10.2016
Wöhrl: Harte Schnitte und eine Neupositionierung
Dirk Neubauer
19.10.2016
Vorweihnachtliche Milde und festliche Stimmung werden in diesem Jahr nicht aufkommen, unter den Beschäftigten der Wöhrl-Filialen Nürnberg-Langwasser, Roth, Berlin und München. Ein letztes Mal noch sollen sie im Vorweihnachtsgeschäft durchziehen – dann beginnt sofort nach Neujahr der Ausverkauf. Der neue Chef, Andreas Mach, hat diese Häuser zur Disposition gestellt. Zudem soll die Unternehmenszentrale in Nürnberg deutlich verkleinert werden.
Und auch die Gläubiger des Unternehmens werden um einen Beitrag zur Rettung der insolventen Modehauskette Wöhrl gebeten. Mit 30 Millionen Euro an frischem Kapital halfen sie dem fränkischen Modehändler. Noch bis zuletzt hörten sie, dass ihre Gelder unter anderem für den Kauf der DOB-Kette SinnLeffers eingesetzt würden. Das stimmte dem Vernehmen nach nicht so ganz. Tatsächlich wurden mit den Millionen die dringendsten Verbindlichkeiten bezahlt.
In dieser Angelegenheit hat Mach die Wirtschaftsprüfer der KPMG ins Rennen geschickt, um auf mögliche Klagen vergrätzter Gläubiger reagieren zu können.
Am Ende der Sanierung will Andreas Mach das gesamte Unternehmen neu positionieren. Mehr Spannung, Emotion und Inspiration soll die Wöhrl-Häuser vom Wettbewerb abheben und unverwechselbar machen. Die Attraktivität der Modehäuser müsse deutlich gesteigert werden, fordert der Sanierer.
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