Verdi plant Protest gegen Schließung von Galeria-Haus in Leipzig

Von

Isabel LEONHARDT

Veröffentlicht am
15.03.2023

Verdi plant Protestaktionen gegen das angekündigte Aus von Galeria Kaufhof in Leipzig. Die Gewerkschaft bezeichnet es als "Supergau", wenn eine so große Fläche mitten in der Leipziger Innenstadt leer bliebe. Schon jetzt gebe es andere Leerstände in der Stadt.

"Wir werden um die Filiale kämpfen", sagt der Landesbezirksfachbereichsleiter Handel, Torsten Furgol. 

Welche Aktionen konkret geplant werden, sei derzeit in der Abstimmung auch mit den rund 160 Beschäftigten des Warenhauses. Die Gewerkschaft könne sich Unterschriftensammlungen oder eine Menschenkette vorstellen, so Furgol.

Dies sei aber nur sinnvoll, wenn auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinter dem Protest stünden. Laut Furgol soll auch bei Kommunal- und Landespolitikern um Unterstützung für den Protest geworben werden.

Stefanie Nutzenberger, für den Handel zuständiges Verdi-Bundesvorstandsmitglied, kommentiert die Ankündigung der Schließungen: "Das ist ein schwarzer Tag für die Menschen bei Galeria. Wir werden die vorgelegte Schließungsliste genau prüfen. Es muss weiter jede Möglichkeit und Chance genutzt werden, um Filialen zu erhalten. Klar ist: Wir werden zusammen mit den aktiven Beschäftigten um jeden Arbeitsplatz kämpfen. Galeria braucht jetzt dringend eine neue Managementführung, die der gewaltigen Aufgabe gewachsen ist, ein digital-stationäres Warenhaus der Zukunft zusammen mit der Belegschaft zu entwickeln."

Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof hatte am Montag angekündigt, die Filiale in Leipzig sowie bundesweit 51 weitere Häuser zu schließen. Für die Standorte bestehe "keine positive Fortführungsperspektive", teilte der Konzern mit.

Bei einzelnen der zur Schließung vorgesehenen Filialen sei ein Umdenken jedoch nicht ausgeschlossen - vorausgesetzt es gibt weitere Zugeständnisse von Vermietern oder Kommunen.

Der Standort in Leipzig soll Ende Juni geschlossen werden. Hintergrund sind die anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Kaufhauskonzerns.