Thom Browne veranstaltet im Juli erste Couture-Schau in Paris
Das Haus des amerikanischen Modeschöpfers wagt den Sprung in die französische Saison und wird im Juli seine erste Haute Couture Show in Paris veranstalten.
Die Show, deren Datum noch nicht feststeht, wird sowohl Damen- als auch Herrenmode umfassen und markiert das 20-jährige Jubiläum des Designers.
Browne hat schon oft aufwändige Schauen mit technisch anspruchsvoller Kleidung inszeniert, die das Prädikat "Couture" verdient hätten. Dies ist jedoch das erste Mal, dass er eine Kollektion zeigt, die offiziell als Haute Couture eingestuft werden kann und die auf der prestigeträchtigsten Bühne der Modewelt – den Pariser Laufstegen – präsentiert wird.
Ein Sprecher der Fédération de la Haute Couture et de la Mode, dem Dachverband der französischen Modebranche, der alle Saisons in Paris organisiert, bestätigte, dass Browne in den offiziellen Kalender für die nächste Saison vom 3. bis 6. Juli aufgenommen wurde. Für die Aufnahme in den offiziellen Kalender ist die Zustimmung eines Ausschusses erforderlich, der sich aus hochrangigen Führungskräften historischer Modehäuser wie Chanel und Christian Dior zusammensetzt.
Der einzige andere amerikanische Couturier, der derzeit in Paris vertreten ist, ist Daniel Roseberry bei Schiaparelli.
Browne zeigt seit über einem Jahrzehnt Herrenmode in Paris, während er seine Damenkollektionen in der Regel in New York vorstellt. Mit ihren theatralischen Inszenierungen und grandiosen Bühnenbildern sind Brownes Laufstegpräsentationen in New York ein absolutes Muss. Seine jüngste Show, eine Hommage an Antoine de Saint-Exupérys "Der kleine Prinz", fand im The Shed in Hudson Yards statt und war der Höhepunkt der New Yorker Modewoche im Februar.
Es war darüber hinaus Brownes erste Saison als neuer Präsident des Council of American Fashion Designers (CFDA) und Nachfolger von Tom Ford. Seine Entscheidung ist in der Tat ein bemerkenswerter Coup für den Verband und für Paris und bestätigt im Hinblick auf die internationalen Modewochen den Status der französischen Hauptstadt als prima inter pares, als Erste unter Gleichen.
Auch wenn Browne gerne behauptet, dass alle seine Kollektionen auf dem einfachen Konzept des grauen Flanellanzugs basieren, ist er dennoch zu Größerem fähig. Neben seinen charakteristischen Flanellanzügen im Schuljungen-Stil gehören zu Brownes DNA auch Cricket-Blazer, Mäntel aus Bouclé-Wolle, rote und blaue Streifen, gestreifte Krawatten, Nadelstreifenanzüge und Faltenröcke. WASP-Phantasie – mit einem Hauch von leicht unanständiger sexueller Devianz – in ihrer besten Form.
Zuerst berichtete die italienische Tageszeitung "MFF Fashion" in einem Artikel von Chiara Bottoni und Stefano Roncato über die Aufnahme in den Couture-Kalender. Obwohl Browne seinen Sitz in New York hat, befindet sich das Unternehmen mehrheitlich im Besitz des italienischen Mode- und Textilkonzerns Zegna, der im August 2018 einen Anteil von 85 % erwarb.
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