AFP
Aline Bonnefoy
11.03.2022
Showroomprivé startet trotz Gewinnverdoppelung im Vorjahr schlecht ins Jahr 2022
AFP
Aline Bonnefoy
11.03.2022
Die SRP-Gruppe, zu der die Plattform Showroomprivé zählt, verdoppelte den Jahresüberschuss 2021 nach drei Verlustjahren auf 27,3 Millionen Euro. Doch startet das Unternehmen mit Schwierigkeiten ins neue Jahr.
Der Umsatz des Konzerns verbesserte sich 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Prozent auf 723,8 Millionen Euro. Auch das Bruttowarenvolumen (GMV) verbesserte sich um 3,1 Prozent auf 922 Millionen Euro. Diese Kennzahl misst die Geschäftstätigkeit von Online-Verkaufsplattformen und fasst die auf dem Marketplace von Dritten erzielten Verkäufe mit den "anderen Dienstleistungen und Einkommen" zusammen.
Genauer betrachtet fiel im Berichtsjahr das erste Halbjahr sehr dynamisch aus, insbesondere aufgrund der "Einschränkungen im Zusammenhang mit der Gesundheitskrise und günstigen Basiseffekten". Doch in der zweiten Jahreshälfte haben insbesondere mit Blick auf die Beschaffung "schwierigere Marktbedingungen" geherrscht.
Auch der Beginn des Jahres 2022 sei vor demselben Hintergrund zu sehen, wie David Dayan, Mitgründer und CEO des Konzerns, der Presse erklärte. Zusätzlich zu Unsicherheiten hinsichtlich der Kaufkraft stehe Showroomprivé "am Ende der Kette, da wir Restposten anbieten und die Produktion in der jüngeren Vergangenheit" von der Coronakrise betroffen war, was besonders in der Mode und der IT-Branche zu "geringeren Lagerbeständen und somit weniger Restbeständen" führte.
Der Konzern rechnet somit mit "einem Rückgang des Umsatzes im ersten Halbjahr und einem stärkeren Druck auf die Einkaufsbedingungen, was sich auf die Bruttomarge auswirkt". Auch laufende Investitionen dürften das EBITDA in den kommenden Monaten belasten.
Das Unternehmen Showroomprivé, das 2021 in Frankreich ein staatlich garantiertes Darlehen (PGE) in Höhe von 35 Millionen Euro zurückzahlte, rechnet "in der zweiten Jahreshälfte mit einem erneuten Anziehen der Geschäftstätigkeit". Diese Erholung setzt jedoch auf Produktionsseite eine Rückkehr zur Normalität und einen entsprechenden "makroökonomischen und geopolitischen Kontext“ voraus.
Weiter erklärte Showroomprivé, dass die Coronakrise die Konsumgewohnheiten der Online-Kunden "stark verändert" habe. "Das Angebot wurde größer", mit mehr Verkaufsportalen, "besseren" Anbietern und Kunden kaufen auch immer mehr über soziale Netzwerke und Influencer, so David Dayan.
"Daran müssen wir uns anpassen, in den Premiumbereich vorstoßen und dabei erschwingliche Preise beibehalten. Die Marken müssen Vertrauen haben, wenn sie zu uns kommen, und die Kunden müssen bei uns einkaufen können, wie sie es in einem schönen Laden tun würden", ergänzte er.
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