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Veröffentlicht am
23.06.2011
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Otto Group geht nach Brasilien - Quelle kommt wieder
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23.06.2011
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Hamburg - Die Otto Group erschließt neue Märkte. In diesem Jahr sei der Markteintritt in Brasilien geplant, teilte Otto-Chef Hans-Otto Schrader am Mittwoch in Hamburg mit. Zunächst sei ein Gemeinschaftsunternehmen in den Bereichen Mode und Lifestyle mit einem bereits in Brasilien etablierten Unternehmen vorgesehen. In fünf Jahren wolle Otto in der siebtgrößten Volkswirtschaft der Welt einen Umsatz von rund 500 Millionen US-Dollar erreichen. «Das Land hat sich sehr erfolgreich entwickelt und ist eine Alternative zu einem Engagement in Indien oder China», sagte Schrader. In diesen Märkten agiere Otto bislang noch zurückhaltend.
Die Otto - Hauptverwaltung in Hamburg |
Vorbild für die Expansion in Brasilien ist das Otto-Engagement in Russland, wo der Hamburger Konzern vor fünf Jahren gestartet ist. Inzwischen ist Russland der wachstumsstärkste Markt für Otto und verdoppelte im abgelaufenen Geschäftsjahr (28.2) fast den Umsatz auf 349 Millionen Euro. Auch in den anderen wesentlichen Märkten erzielte Otto meist zweistellige Wachstumsraten und erhöhte so den Konzernumsatz um 12,6 Prozent auf 11,4 Milliarden Euro. «Das werden wir in diesem Jahr wohl nicht ganz wieder schaffen», sagte Schrader. Die Rahmenbedingungen auf wichtigen Märkten hätten sich etwas verschlechtert. Der Jahresüberschuss reduzierte sich von 211 Millionen auf 181 Millionen Euro, was auf Sondereinflüsse durch einen Unternehmensverkauf im Vorjahr zurückzuführen sei.
Bei seinem Wachstum hilft dem Hamburger Konzern vor allem die starke Position im Online-Handel. Otto ist in diesem Bereich weltweit die Nummer zwei, hinter Amazon. Im abgelaufenen Jahr stiegen die Otto-Erlöse aus dem E-Commerce weltweit um 25 Prozent auf knapp fünf Milliarden Euro. In Deutschland betrug das Online-Wachstum für Otto 27 Prozent, gegenüber 18 Prozent des gesamten Marktes für Warenhandel über das Internet. Die Marktposition von Otto wird also ständig stärker; einzelne Otto-Firmen verkaufen schon 70 Prozent aller Waren über Online-Kanäle. «Dennoch wird es weiterhin Kataloge geben», betonte der Otto-Chef. Viele Kunden würden sich erst im Katalog informieren und dann über das Internet bestellen.
Noch in diesem Sommer soll auch der insolvente Versandhändler Quelle wieder am Markt auftauchen. Otto hat die Markenrechte des ehemaligen Konkurrenten gekauft und wird unter der Internet-Adresse quelle.de einen Online-Marktplatz für Technik, Haushaltsgeräte, Möbel und Wohnbedarf etablieren. Darauf werden verschiedene Firmen ihre Produkte anbieten. Die ehemalige Quelle-Marke Privileg, die in fünf Millionen Haushalten präsent ist, wird so in ihrem Potenzial weiter genutzt. Mode und Kleidung wird es dagegen unter quelle.de nicht geben.
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