Dirk Neubauer
03.01.2017
Öko-Test findet Schadstoffe in Kinder-Jeans
Dirk Neubauer
03.01.2017
Von den 21 Kinderjeans, die Öko-Test untersucht hat, war knapp die Hälfte mit Anilin belastet. Dieser Farbbaustein steht unter Krebsverdacht. In acht Kinderjeans wies das Labor außerdem halogenorganische Verbindungen nach, von denen einige Allergien auslösen und andere Krebs erregen können.
Öko-Test hat außerdem die Materialeigenschaften im Labor untersuchen lassen, etwa wie waschecht die Jeans sind und ob sie leicht abfärben. Es zeigte sich, dass die Produkte im nassen Zustand nicht gerade reib-echt sind. Es ist bekannt, dass viele Textilien nach wie vor unter katastrophalen Arbeitsbedingungen entstehen. Öko-Test wollte deshalb wissen, inwiefern die Anbieter soziale Verantwortung übernehmen und sich um transparente Lieferketten und gute Standards in den Produktionsbetrieben bemühen.
Bei der Beantwortung der umfangreichen Fragebögen, die Öko-Test verschickte, zeigten sich viele Firmen sehr bedeckt. Sie konnten oder wollten nicht belegen, dass zum Beispiel Kinderarbeit ausgeschlossen werden kann. Auch bei Fragen zur Kernarbeitsnormen, gesetzlichen Mindestlöhnen, Arbeitssicherheit und Brandschutz versuchten sie die Tester mit schwammigen Verhaltenskodizes oder Stellungsnahmen abzuspeisen. Klare Prüfnachweise wurden nicht vorgelegt.
Zuletzt hatte Öko-Test Kinder-Jeans im Jahr 2013 untersucht.
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