Am Donnerstag hob das kanadische Activewear-Label Lululemon seine Gewinn- und Umsatzprognosen an. Der Absatz der teuren Produkte des Unternehmens ist in den USA trotz inflationärem Gegenwind im Einzelhandel stark. Der Börsenkurs stieg nachbörslich um 13 Prozent.

Die starke Erholung in China, abklingende Transportkosten und eine straffere Bestandsführung trugen ebenfalls dazu bei, dass die Ergebnisse im ersten Quartal die Erwartungen übertrafen.

Die in der Pandemie entdeckte Vorliebe für bequeme Kleider und Activewear scheint sich in Amerika zu einer Gewohnheit entwickelt zu haben. In Kombination mit einer Kundenbasis in den höheren Einkommensschichten war diese Entwicklung für Unternehmen wie Lululemon und Nordstrom Inc. ein Segen.

“Wir haben keine Veränderung in unserem (Kunden-)Verhalten gesehen, weder hinsichtlich der Kauffrequenz noch der Engagement-Werte", sagte Lululemon-CEO Calvin McDonald in einer Telefonkonferenz nach der Veröffentlichung. Die Kaufvorgänge seien sowohl bei den bestehenden Kunden als auch bei Neukunden gestiegen und die Besucherfrequenz weiterhin stark.

Die beliebten Dance Studio-Hosen von Lululemon und neue Silhouetten wie Leggings mit ausgestellten und breiten Beinen waren besonders im Trend. Bei den Accessoires weckten Rucksäcke und Seesäcke am meisten Interesse, so McDonald.

“Ich denke, sie haben alle überrascht … Es gibt nicht viele Einzelhändler, die eine solche Erfolgsbilanz mit vierteljährlich steigenden vergleichbaren Absatzzahlen vorweisen können", kommentierte Matthew Jacob, Analyst bei M Science.

Der Lagerbestand stieg zum Ende des Quartals mit 24 Prozent weniger, als das Unternehmen im März prognostiziert hatte. Zum Ende des laufenden Quartals rechnet das Unternehmen mit Sitz in Kanada mit einem Wachstum um 20 Prozent.

Die Lockerung der strengen Coronapolitik in China befeuerte die Umsatzentwicklung in der Region um 79 Prozent, in Nordamerika verbesserte sich der Umsatz um 17 Prozent.

Der Nettoumsatz stieg im Berichtsquartal um 24 Prozent auf USD 2 Milliarden (EUR 1,86 Mrd.), was über der Analysten-Prognose von Refinitiv mit I/B/E/S-Estimates in Höhe von USD 1,93 Milliarden lag.

Lululemon verbesserte die bisherigen Umsatzprognosen von USD 9,3 bis 9,41 Milliarden für das Gesamtjahr 2023 nun auf USD 9,44 bis 9,51 Milliarden (EUR 8,77 bis 8,84 Mrd.). Auch der Gewinn soll statt bisher USD 11,50 bis 11,72 pro Aktie neu zwischen USD 11,74 und 11,94 liegen (EUR 10,91 bis 11,09).