Isabel LEONHARDT
24.11.2020
Lenzing: Deutliche Verbesserung im dritten Quartal
Isabel LEONHARDT
24.11.2020
Die Lenzing Gruppe meldet deutliche Verbesserung im 3. Quartal nach dem COVID-19-bedingtem Einbruch am Fasermarkt. Das Unternehmen habe erfolgreich mit einem breiten Maßnahmenpaket auf das schwierige Marktumfeld mit erhöhtem Preis- und Mengendruck reagieren können.
Die unmittelbaren Auswirkungen der COVID-19-Krise erhöhten den Preis- und Mengendruck im Bereich der Textilfasern, insbesondere im 2. Quartal 2020. Die gestiegene Nachfrage gegen Ende des 3. Quartals, vor allem nach holzbasierten Spezialfasern wie Tencel Modal und Lenzing Ecovero, habe sich positiv auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung ausgewirkt, lag jedoch weiterhin unter dem Vorjahreswert, so das Unternehmen.
Die Umsatzerlöse gingen infolgedessen in den ersten drei Quartalen 2020 um 26,1 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro zurück. Die Ergebnisentwicklung reflektiere im Wesentlichen den Umsatzrückgang, so Lenzing. Die Umsetzung von Maßnahmen zur strukturellen Ergebnisverbesserung in allen Regionen minderte diesen Effekt.
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich in den ersten drei Quartalen 2020 um 47,4 Prozent auf 140,4 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge ging von 16,5 Prozent auf 11,7 Prozent zurück. Das Periodenergebnis lag bei minus 2,8 Millionen Euro (01-09/2019: EUR 117,1 Mio.) und das Ergebnis je Aktie bei minus 0,10 Euro (01-09/2019: EUR 4,41).
"Lenzing reagierte rasch und mit umfangreichen Maßnahmen auf den erhöhten Preis- und Mengendruck infolge der COVID-19-Krise und konnte sich dadurch auch in einem äußerst schwierigen Marktumfeld gut behaupten. Im 3. Quartal erlebten wir eine breite Erholung am Fasermarkt, insbesondere die Nachfrage nach unseren nachhaltig erzeugten Spezialfasern ist deutlich gestiegen", sagt Stefan Doboczky, Vorstandsvorsitzender der Lenzing Gruppe.
Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) haben sich in den ersten drei Quartalen 2020 auf 449,8 Millionen Euro in etwa verdreifacht. Der starke Anstieg des Investitionsvolumens sei auf die Umsetzung der Großprojekte in Brasilien und Thailand zurückzuführen.
"Die Erweiterung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff, die Erhöhung des Spezialitätenanteils und die Umsetzung der Klimaziele im Sinne der Unternehmensstrategie sCore TEN stellten auch in der Berichtsperiode den Schwerpunkt der Investitionsaktivitäten der Lenzing Gruppe dar", so das Unternehmen.
Spezialfasern seien die große Stärke von Lenzing. Die strategische Zielvorgabe, 2020 rund 50 Prozent des Konzernumsatzes mit Spezialfasern zu erzielen, sei bereits erreicht. Um künftig noch widerstandsfähiger gegen die Schwankungen des Marktes zu sein, will Lenzing in diesem Bereich weiter organisch wachsen.
Im Fokus der nächsten Jahre stehe dabei klar die Errichtung der neuen hochmodernen Lyocellanlage in Thailand. Der Anteil der Spezialfasern an den Umsatzerlösen des Segments Fasern soll dadurch bis 2024 auf mehr als 75 Prozent gesteigert werden.
Das Unternehmen erwarte aus heutiger Sicht eine Fortsetzung des positiven Trends im 4. Quartal und damit einhergehend eine Entwicklung der Umsatzerlöse und des operativen Ergebnisses, die über jener des 3. Quartals 2020 liegt. Sollten sich die Infektionszahlen jedoch in den kommenden Monaten weltweit weiter deutlich erhöhen und weitere Staaten Lockdowns verhängen, könnte dies einen negativen Einfluss auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Lenzing Gruppe haben.
Copyright © 2024 FashionNetwork.com Alle Rechte vorbehalten.