Keinen Frühling für Hermès
Ist sie Abenteurerin? Verführerin? Eine Spionin oder einfach eine schöne Aristokratin auf Reisen? Die neue Frau von Hermès, wie sie am Samstagabend bei Anbruch der Dunkelheit im prachtvollen Wintergarten des Lycée Victor Duruy präsentiert wurde, scheint in ihrem von Nadège Vanhee-Cybulski gestalteten Wintermantel direkt einem Hitchcock-Film der Neuzeit zu entspringen.
Mit sportlich-eleganten Looks und auf Taille gearbeiteten Röcken und Wickelröcken gelang es der Designerin, zielsichere Entwürfe mit aggressiveren Outfits zu kombinieren. Zu letzteren zählten zahlreiche Kleidungsstücke aus weichem Leder (Röcke, Hosen, Blusen, Jacken), die teils mit Nieten verziert waren und teils mit Kettchen und mit Reißverschlüssen gearbeitete Taschen aufwiesen.
Im kommenden Winter trägt Frau bei Hermès bunte Overknees aus Ziegenvelours in Orange, Grün und Ultramarin, mit dicken Gummisohlen in denselben Farbtönen. Um sich vor der Kälte zu schützen, trägt sie lange Fausthandschuhe aus Kaschmirwolle und balanciert mit Médor-Metallnieten besetzte, pyramidenförmige Unterarmtaschen am Handgelenk.
Hinter diesem Bild einer starken Frau lag manchmal auch eine engelhafte Seite, die mit einem gelben Seidenhemd im Hemdblusenschnitt mit Miniatur-Motiven oder einem braven Hosenanzug in weißem Karostoff mit roten Stickereien zum Ausdruck kam.
Und wie es sich für Hermès gebührt, war auch immer ein Augenzwinkern in Richtung Reitsport mit dabei, sowohl in den Stickereien auf einem Polo-Hemd in Cowboy-Manier, als auch in gesteppten Jacken, Mänteln aus Reitdeckenstoff und Plaid-Stolen, die mit einem Lederriemen zusammengehalten wurden, bereit für einen improvisierten Ausritt.
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