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Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
11.12.2020
Lesedauer
5 Minuten
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Jil Sander über +J, die heutige Mode und ihre Nachfolger bei Jil Sander

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
11.12.2020

Nur wenigen Designern ist es gelungen, ein so unverwechselbares Universum zu schaffen, wie Jil Sander. Sie wird gemeinhin als die größte minimalistische Modedesignerin der Geschichte betrachtet.


Jil Sander - Foto: Peter Lindbergh / Uniglo


Ihre eleganten Formen, die nahezu obsessive Faszination mit subtilen Details, ihr Sinn für Haptik, und ihr angeborenes Verständnis der menschlichen Form haben es ihr in mehr als fünf Jahrzenten ermöglicht, ein ganz unvergleichliches Universum zu schaffen.

In der neuen Zusammenarbeit mit Uniqlo, +J, sind die jüngsten Entwürfe von Jil Sander entstanden. Die Kollektion greift auf die erste gemeinsame Kollektion mit dem Modegiganten im Jahr 2010 zurück. Die Mens- und Womenswear-Artikel kamen in Deutschland bereits im vergangenen Monat auf den Markt, doch tauchten sie aufgrund der globalen Lockdown-Maßnahmen erst vor Kurzem auch in den internationalen Uniqlo-Flagships auf.

Die an der Nordsee geborene Designerin gründete ihr Modehaus 1968 in Hamburg mit der Nähmaschine ihrer Mutter. Sie erntete umgehend einen Ruf als intelligente und elegante Schneiderin, die Frauen in einem unaufdringlichen und doch patrizischen Stil einkleidete. 1999 erzielte das Haus bereits mehr als USD 100 Millionen Umsatz, als sie das Geschäft an Prada verkaufte. Sie selbst zog sich zunächst zurück, kehrte später aber zwei Mal zur Marke zurück. 2013 zog sie einen Schlussstrich unter ihre Tätigkeit für das Modehaus.

Unabhängig davon richtete Jil Sander ihr eigenes Mode-Beratungsunternehmen ein, ihr erster Kunde überhaupt war der Konzern Fast Retailing. Für dessen Tochtermarke Uniqlo entwarf sie vor 10 Jahren die erste +J-Kollektion.


Bild: +J für Uniqlo Foto: +J für Uniqlo - Foto: +J para a Uniqlo


Diese Jil Sander-Kollektion für Uniqlo gibt ihren Fans die Möglichkeit, auch 2020 wieder Kleider zu kaufen, die klug und elegant sind, und den Geldbeutel dennoch nicht zu stark belasten. Die Modelle für Damen umfassen einfache und doch fantastische dunkle Daunenparkas, gepflegte maskulin wirkende Hemden und sehr professionelle Blazer, und für die Herren gibt es stilvolle Strickjacken, ideale hellblaue Arbeitshemden und vornehme Chester-Mäntel.

Wir nahmen die neue Kollektion zum Anlass, um uns mit der umsichtigen Designerin – der größten lebenden Designerin Mitteleuropas – zu treffen und mehr über ihre Erwartungen an diese Zusammenarbeit und an die Mode zu erfahren. Weiter sprachen wir über ihre Vision der heutigen modernen Mode und ihre Meinung zu ihren jüngsten Nachfolgern im Hause Jil Sander.

FashionNetwork.com: Wieso wollten Sie diese Kollektion mit Uniqlo verwirklichen?
Jil Sander: Ich wollte mit hochwertigen und zeitgenössischen 3D-Formen zu demokratischen Preisen auf den Wegwerfmode-Konsum reagieren.

FNW: Was schätzen Sie an der Arbeit mit Uniqlo besonders?
JS: Die Kaufkraft, Logistik und das globale Vertriebsnetzwerk von Uniqlo sind einfach beeindruckend. Diese Möglichkeit, so viele Menschen in aller Welt zu erreichen, macht mich glücklich. Uniqlo unterstützt mich in meiner Vision. So entstanden elegante, moderne Uniformen für jedermann, unabhängig von Status und ethnischen Unterschieden.

FNW: Was haben Sie im Vergleich zur ersten Zusammenarbeit bei dieser Kollektion anders gemacht?
JS: Die Stimmung war dieses Mal ganz anders, was sich in großzügigeren, sanften und schützenden Silhouetten bemerkbar macht. Außerdem musste die Kollektion ziemlich konzentriert sein. In kreativer Hinsicht war es eine Herausforderung, den Inhalt durch die Reduktion nicht zu verlieren und ein Ganzes zu erschaffen, statt nur einzelne Teile.

FNW: In Berlin standen sich Kunden die Beine in den Bauch, um in den Uniqlo Stores +J zu kaufen. Wie fühlt es sich an, in der Modebranche einen solchen Einfluss zu haben?
JS: Die Warteschlangen haben mich überrascht und beeindruckt, denn sie bedeuten, dass man mich nicht vergessen hat. Vielleicht war dies genau der richtige Moment, ein Design zu bieten, das nach Reinheit strebt und versucht, wahrhaft zeitgenössisch zu sein.


Bild: +J für Uniqlo Foto: +J für Uniqlo - Foto: +J para a Uniqlo


FNW: Wenn ich mich nicht irre, arbeiten Sie an einem Buchprojekt. Können Sie uns mehr darüber erzählen?
JS: Das Buch bietet ein Blick auf mein Lebenswerk und zeigt auf, wie alle meine Bestrebungen von derselben Einstellung und Vision ausgingen.

FNW: Vermissen Sie es, selbst Runway-Shows zu organisieren?
JS: In jüngerer Vergangenheit haben sich die Schauen in riesige Events verwandelt. Doch im laufenden Jahr war es aufgrund der Pandemie sehr schwierig, diese Art Show zu organisieren und die Verantwortlichen arbeiteten an kreativen neuen Wegen, ihre Arbeit zu präsentieren. Ich versuchte in meinen Modenschauen stets, so präzise wie möglich zu sein und mich auf den Aspekt der Tragbarkeit zu konzentrieren. Doch bleibe ich offen für andere Möglichkeiten und mit +J begnügten wir uns mit einer sehr schlichten virtuellen Präsentation und das war OK.

FNW: Generell werden Sie als Minimalistin beschrieben. Finden Sie, dass diese Bezeichnung Ihrer Arbeit gerecht wird?
JS: Ich habe selbst nie von Minimalismus gesprochen. Für mich steht dies in Verbindung mit verschiedenen Kunst- und Architektur-Richtungen. Wenn man aber mit dem menschlichen Körper arbeitet, sind die Reduktionsmöglichkeiten beschränkt. Ich will Kleider schaffen, die das Individuum betonen, und der Weg bis zu diesem Ziel kann sehr komplex sein. Das Endergebnis für mich ist Reinheit; der Eindruck, dass der Träger mit seinem Körper, seiner Würde und seiner Zeit im Einklang steht.

FNW: Welches ist der größte Beitrag, den Sie für die Mode geleistet haben?
JS: Ich möchte, dass man sich an ein Gesamtes erinnert. Mein Ansatz in der Mode entspricht auch meinem Ansatz im Leben. Ich glaube daran, dass man die Dinge zum Guten wenden kann und muss, und dass man dafür das hier und jetzt mitbestimmen muss. Ich möchte, dass meine Arbeit relevant bleibt und uns dabei hilft, uns auf die Zukunft zu konzentrieren.


Bild: +J für Uniqlo Foto: +J für Uniqlo - Foto: +J para a Uniqlo


FNW: In Frankfurt haben Sie eine Museumshow gezeigt. Werden Sie noch weitere solche Projekte präsentieren und wenn ja, wo?
JS: Zurzeit sind aufgrund der Pandemie alle Gespräche über Ausstellungen vom Tisch. Doch in Zukunft möchte ich die Ausstellung gerne auf Reisen schicken.

FNW: Seit Sie nicht mehr alljährlich neue Kollektionen entwerfen, haben Sie einen Großteil Ihrer Zeit in Ihrem Garten verbracht. Worin unterscheidet sich das Garten- vom Kleiderdesign?
JS: Der Unterschied ist gar nicht so groß. Ein Garten befindet sich ständig im Wandel und man muss sich den neuen Bedingungen anpassen und neue Harmonien schaffen. Dasselbe gilt für soziale und kulturelle Veränderungen. Das Vergangene verliert an Reiz und man sehnt sich nach neuen Schnitten, Proportionen und textilen Lösungen.

FNW: Wie fühlt es sich an, die Kollektionen von Luke und Lucie Meier für Jil Sander zu sehen?
JS: Ich freue mich, zu sehen, dass Jil Sander in ihren begabten Händen ist.

FNW: Welche anderen vergangenen und zeitgenössischen Designer bewundern Sie, und weshalb?
JS: Es gibt viele Designer, die ich interessant finde, doch ich möchte sie hier nicht alle einzeln aufzählen.
 

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