Fabeau
05.04.2011
Indien exportiert wieder Baumwollgarn
Fabeau
05.04.2011
Zum 1. April mit Beginn des neuen Steuerjahres 2010/11 hat die indische Regierung die unbeschränkte Ausfuhr von Baumwollgarnen erlaubt. Im letzten Jahr war die Höchstausfuhrmenge auf 720.000 Tonnen beschränkt worden, um die heimische Textilindustrie zu schützen. Im Dezember 2010 hatte das indische Textilministerium sogar die Einstellung der Exportregistrierung für Baumwollgarne bekannt gegeben, obwohl die Höchstmenge noch gar nicht erreicht war. Durch die restriktive Handhabung war es zu Lieferengpässen gekommen und die ohnehin erhitzten Preise für Baumwollgarne waren weiter gestiegen.
„Die Entscheidung der indischen Behörden ist ein positives Zeichen und wir hoffen, dass es dabei hilft, den Druck und die Spekulationen, die es in den letzten Monaten gab, abzuschwächen“, erklärte Euratex-Präsident Alberto Paccanelli, der darauf hofft, dass in naher Zukunft auch die Beschränkungen für Baumwollfasern aufgehoben werden.
Nach wie vor sind für die Garnausfuhr die Exportregistrierung bei der Außenhandelskammer (Directorate General of Foreign Trade) notwendig. Auch wenn Euratex-Delegationen die indische Regierung von der Aufhebung der Beschränkungen überzeugen konnte, drängt die indische textilverarbeitende Industrie erneut auf Ausfuhrrestriktionen. Nach Schätzungen des Cotton Yarn Advisory Boards (CYAB) wird der Eigenbedarf bei 3,184 Mio. Tonnen liegen, was im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg von 30% entspricht. Von dem prognostizierten Gesamtvolumen von knapp 4 Mio. Tonnen könnten dann rund 845.000 Tonnen zum Export freigegeben werden. Dagegen verlangt der nordindische Verband der Spinnereien (Northern India Textile Mills Association) ein Ausfuhr-Minimum von 1,28 Mio. Tonnen, um zu verhindern, dass „eine Spinnerei nach der anderen dicht machen muss“.
Der Verband Gesamtmasche rechnet damit, dass die Entscheidung über mögliche, erneute Beschränkungen „spätestens bis Herbst“ entschieden wird.
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