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Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
06.07.2021
Lesedauer
5 Minuten
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Haute Couture Paris, Tag 1: Schwung und Dekadenz von Schiaparelli, Azzaro und Giambattista Valli

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
06.07.2021

Die Pariser Haute Couture hatte am Eröffnungsmontag viel zu bieten für Puritaner und Fantasten. Von den drei hochbegabten Designern sind zwei mit der Verjüngung historischer Pariser Marken beauftragt und der dritte im Bunde ist der wohl einflussreichste unabhängige Couturier der Branche. Sie enthüllten drei stark kontrastierende Visionen der Couture – von dekadent bis beschwingt.

Schiaparelli: Corrida-Couture

 


Elsa Schiaparelli hatte schon immer ein Faible für die Corrida, wie auch ihr jüngster Nachfolger Daniel Roseberry. Seine neue Kollektion für das Haus heißt "Matador Couture". Unter diesem Titel zeigte der texanische Designer am Eröffnungsmorgen der Pariser Haute Couture Schauen ein vierminütiges Video mit seiner eigenen post-surrealistischen Vision des Hauses.

Der Eröffnungslook war ein ärmelloses Moiré-Satinkleid in Albero-Gelb – der Farbe des Sandes in der Stierkampfarena, mit kontrastierender Brustpartie. Diese bestand aus einem nietenbesetzten Messingkelch auf der linken Seite und gewobener Posamenterie auf der rechten. Das Model trug riesige Evil-Eye-Ohrringe aus weißen und indigofarbenen Perlen.

Doch werden Roseberrys angehende Stierkämpfer die Alternativa-Zeremonie in Patchwork-Modellen von barocker Schönheit absolvieren. Cocooning-Jacken aus Jacquard oder Denim, dicht bestickt und zu goldenen oder schwarzen Leder-Leggings getragen, vielerorts mit vielschichtigen Plattformschuhen im Art Deco-Stil kombiniert.

Stierkämpfer und ihre mujeres – von Natur aus abergläubisch – werden auch die fabelhaft exotischen Blütenblatt-förmigen Ketten, geziert mit Händen, Nasen und Ohren, bewundern.

Unter Roseberrys Anleitung lief das Atelier der Marke am Hauptsitz an der Place Vendôme zu Höchstform auf und fertigte eine bemerkenswerte Jacke aus dichtgewebten Kristallen – für einen glänzenden Lichteranzug. Doch auch mit einer mit delikaten Stoffrosen bestickten Jacke in Anlehnung an einen Entwurf von Jean Cocteau und Elsa Schiaparelli aus dem Jahr 1937 stellten die Kunsthandwerker ihr Können unter Beweis.


Schiaparelli Haute Couture Herbst/Winter 2021-2022


Die gebürtige Römerin Schiaparelli liebte Spanien. Ihre Werbekampagne für den Duft Zut de Schiaparelli im Jahr 1950 zeigte eine engelsgleiche Matadorin mit violettem Umhang, die über die nach unten gerichteten Hörner eines wilden Stiers sprang. Und auch Auktionen bei Christies bringen regelmäßig Retro-Toreador-Looks und dicht bestickte Boleros hervor.

"Zwei Jahre lang habe ich gesagt, dass ich nicht viel von Nostalgie halte. Doch in dieser Saison hat alles genau da angefangen. Ich habe mich immer und immer wieder gefragt: 'Was, wenn du etwas Manet, etwas Lacroix, etwas 80er-Jahre, etwas Matador, etwas Space Alien, etwas Ingres, etwas Glanz und ganz viel Farbe vermischst? Würde das gehen? Und wie würde das aussehen"? Und hier ist die Antwort, meine vierte Couture-Kollektion: 'The Matador'. Eine Kollektion, die Elsas Vision ehrt, ohne dabei unterwürfig zu wirken“, so Roseberry im Begleitheft.

Wir wünschen ihm mehr Langlebigkeit als Lacroix.
 
Azzaro: Haute Décadence

 


 
"Der Lockdown war ein guter Moment, um sich die Zeit zu nehmen, sich wirklich mit dem Haus auseinanderzusetzen", erklärt Olivier Theyskens, der am Montagnachmittag seine jüngste Kollektion für Azzaro enthüllte.

In einem vierminütigen Video zeigte er eine sehr kohärente Kollektion, die eine respektvolle Interpretation von Azzaros Vision bot. Die Marke ist nicht zuletzt für ihren dynamischen, französischen Glitz&Roll-Ansatz bekannt.

Theyskens zeigte einige schwungvolle Ideen mit Mänteln aus "groben Pailletten", die schon fast Funken sprühten. Während seine breitschultrigen Hosenanzüge für Damen aussahen, als wären sie aus Glasscherben gefertigt. Man hätte schwören können, dass der Nadelstreifen Rocker-/Gangster-Anzug aus formbarem Schmiedeeisen konstruiert war. Die Models wirkten in den anthrazitfarbenen Paillettenkleidern und witzigen Vegan-Leder-Cocktailkleidern wie eingegossen.

Theyskens verlieh asymmetrischen Cocktailkleidern, unter denen unendliche Beine hervorblitzten, einen Gothic-Look. Um einen Azzaro-Entwurf tragen zu können, muss man einen besonders fitten Körper haben. Wer diese Bedingung erfüllt, kann sich jedoch sicher sein, dass beim Betreten jeden Raumes fast alle Augen darauf gerichtet sind.

“Für mich ist Azzaro Versailles, aber nicht barock. Da sind alternative Stoffe und XL-Pailletten, grafische und symmetrische Cut-Outs und Diagramme", betonte Theyskens. Während des Lockdowns erhielt der belgische Designer eine Führung durch die Archive des Modemusemus Galliera, von dessen Hauptkurator Alexandre Samson höchstpersönlich. Er erinnert sich an die große Freude, die er beim Durchstöbern der drei riesigen Regale der Azzaro-Archive sowie mehrerer Kartons empfand.
"Es war ein Privileg, dorthin gehen zu dürfen. Die meisten Entwürfe waren von berühmten Sängerinnen und Schauspielerinnen getragen worden. Und wurden alle aus gutem Grund aufbewahrt. Das ist ein sehr gewissenhaftes Museum", bemerkte Theyskens, der anders als viele Nachwuchsdesigner mühelos skizziert – auf dem iPad wohlgemerkt. 
 
Seine Vision von Azzaro entspricht einer Haute Décadence – sexy Oberteile mit Plexiglasstreifen über Mikroperlen, gewagte elegante Kleider mit viel Schulterfreiheit und einem bescheidenen Dekolleté. Wie gemacht für das Pariser Nachtleben – nicht geziert, sondern sexy und cool. Eine Mischung aus Azzaro Couture und Azarro Atelier-Entwürfen, die zum modischen Verständnis des Gründers passen.

"Ich denke, Loris Azzaro war wirklich cool und ich mag es, in diesem Sinne zu arbeiten", schloss Theyskens – mit Abstand der glaubwürdigste Nachfolger von Loris.

Giambattista Valli: Eine neue Richtung inmitten des Neuen Brutalismus


 


Ein gelungenes Nebeneinander: Der romantischste aller in Paris wohnhaften Couturiers, Giambattista Valli, entfernte seine jüngste Kollektion für die Herbst-/Wintersaison 2021/2022 deutlich von ihrem gewohnten Haute Bourgeoisie-Rahmen und enthüllte sie in einem massiven Monument des Neuen Brutalismus‘. Es handelt sich um Oscar Niemeyers bunkerähnliche Struktur, in der sich einst der Hauptsitz der kommunistischen Partei Frankreichs befand.

Das Ergebnis war Vallis stärkste Kollektion der vergangenen Jahre. In den vergangenen Saisons steuerte Giambattista zu oft in Richtung einer zuckersüßen Version voluminöser Couture. Kleider, die sich besser für Modeshootings als für das echte Leben eignen. Nicht aber in dieser Saison, in der seine Drapierungen, Schnitte und Details zu neuem Elan fanden. Als hätte Valli den Salotto Buono verlassen und die wahre Welt betreten.

Seine Fantasie wirkte unverbraucht – wie die pinkfarbenen federbesetzten Kleider mit gefiedertem Wolkenhut in passenden Farben. Und Giamba, wie er generell genannt wird, zeichnete eine großartige Femme Fatale mit doppelreihigem Anzug und bogenförmigem Revers. Natürlich sandte er auch mehrere riesige Chiffon-Kleider mit majestätischer Vier-Meter-Schleppe über den Laufsteg.
 
Im Niemeyer-Bunker, der vom größten Architekten der Tropen in welligem Beton gestaltet wurde, schritten Vallis Amazonas-Models um Betonwände und mit Steinen besetze Dächer und präsentierten dramatische Cocktailkleider aus Kreppgewebe mit massiven fächerförmigen Organza-Schultern. Dazu trugen sie ungeheuerliche Barbie-Perücken mit Satin-Bändern und gespielt futuristische Hairstyles der einzigartigen Hairstylistin Odile Gilbert.


Giambattista Valli Haute Couture Herbst/Winter2021-2022


Zwischen den Bildern von Beton wurden Drohnen-Luftaufnahmen von Landschlössern und ländlichen Anwesen gezeigt, während Valli auch Menswear präsentierte. Saubere Calico-Anzüge mit Umhängen, riesige Priestersoutanen und absolut brillante Smoking-Hemden mit Marabu-Federn, um die sich Stylisten für ihre VIP-Kunden streiten werden. Alles, was das Herz begehrt.

"Außergewöhnliche Kreaturen, die ihre sinnliche Kleidung abstreifen, um Männerkleidung zu tragen – Unbekannte, Freunde, Liebhaber – die sich in diesem glamourösen Abenteuer à la parisienne trafen. Unter dem Neonlicht einer Dachwohnung, eines Privatclubs, einer Lounge oder eines Parkplatzes", so die schmackhafte Interpretation des italienischen Couturiers in der Mitteilung zur Show.

Dann verneigte sich Giamba stolz und schwarzbärtig im Kaschmirpulli. Wo fast alle anderen Designer während der Pandemie in den Show Videos resigniert auf die Applausrunde verzichtet haben. Schön, bekamen wir Giamba nach dem Finale zu Gesicht. Er verdiente den virtuellen Applaus.
 

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