Escada Frühjahr-Sommer 2009

München (dpa) - Für die Rettung des schwer angeschlagenen Modekonzerns Escada läuft die Zeit. Spätestens Anfang kommender Woche will der Konzern nach Informationen aus Branchenkreisen das Kernstück seines Finanzkonzepts bekanntgeben.

Dabei handelt es sich um die Umwandlung einer Anleihe mit einem Volumen von 200 Millionen Euro, die 2012 fällig wird. Da Escada sie nicht mehr in geplanter Höhe zurückzahlen kann, sollen die Anleger auf einen Teil ihres Geldes verzichten. Um wieviel es sich dabei handelt, soll in den Konditionen für die Umwandlung bekanntgegeben werden.

Escada ist nach eigenen Angaben auf die Zustimmung der Anleger angewiesen, um eine Insolvenz zu vermeiden. Zudem müsste die HypoVereinsbank als Hausbank die langfristige Finanzierung absichern.

Für eine Kapitalerhöhung von 30 Millionen Euro als drittem Baustein des Finanzplans hat das Unternehmen bereits die Unterstützung wichtiger Großaktionäre, der Tchibo-Familie Herz und des spanischen Investors Bestinver.

Escada mit seinen rund 4000 Arbeitsplätzen kämpft nach hohen Verlusten seit Monaten ums Überleben. Sollte das Finanzkonzept scheitern, müsste der Konzern im Juli Insolvenz anmelden. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2008/2009 (31. Oktober) war der Umsatz bei Escada um 16 Prozent auf 248 Millionen Euro gesunken, der Verlust lag bei 91,7 Millionen Euro nach 8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.