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Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
05.03.2018
Lesedauer
3 Minuten
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Die mutige, brutalistische Berliner Vision von Givenchy

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
05.03.2018

​Brutalistisch, mutig, oft bezaubernd, zuweilen etwas schäbig, doch meist auf elegante Weise modern – so lassen sich sowohl Givenchys Kollektion als auch die deutsche Hauptstadt beschreiben, die dafür Pate stand.


Givenchy - Herbst/Winter 2018 - Paris - © PixelFormula


In einem wunderschönen Setting im Pariser Gerichtsgebäude Palais de Justice defilierten die Models auf kurvigen Laufstegsegmenten, die von zehn Meter hohen Samtvorhängen voneinander getrennt wurden. Das Tempo war flott, wie von Berlinern zu erwarten wäre.

Die Designerin Clare Waight Keller hat sich offensichtlich gut über die Gepflogenheiten in Berlin informiert, sei es bei Tageslicht oder nachts. Damit traf sie von den Bewohnern so geschätzte dumpfe Schönheit der Stadt vorzüglich. So packte sie ihre Show voll mit noblen Pelzen – lange sibirische Wolfspelzmäntel, Cabans aus Biberpelz und schicke Luxus-Kreationen aus Luchspelz. Nur war kein einziges der gezeigten Felle echt. Es fällt schwer, sich an ein vergleichbares Display von täuschend echten Kunstpelzen zu erinnern.

Die gezeigten Pelze waren also grandios und das verarbeitete Leder zeigte sich ausgefallen, ölig, fast etwas verrucht, und wahnsinnig cool. Dies galt sowohl für die mittelalterlich anmutenden Kittel mit Schulterpads, kantigen Tuniken und Mantelkleider mit extrabreit geschnittenen Ärmeln – oft kombiniert mit Reißverschlüssen für mehr Charakter.

Für intimere Momente entwarf die Designerin in ihrer Kollektion "Night Noir" ein wunderschönes Negligé-Kleid in Aubergine und eine vortreffliche Kombination aus einer männlich anmutenden Weste mit einer riesigen Seidenschleife und weißen Seidenstreifen. Alles verziert mit Fransen, als Erinnerung daran, wie sich junge Berlinerinnen für das Clubbing feinmachten.

"Wir starteten mit dem ganzen Kulturschock, Bourgeoisie vs. Gegenkultur, vom Zweiten Weltkrieg bis zum Mauerfall, das schlug sich in den öligen Lederstücken nieder. In Berlin gibt es ein wahres Verständnis für Brutalismus, das liebe ich an dieser Stadt. Ich wollte das Gefühl einer Reise nach Berlin vermitteln, einer Fahrt in der Hochbahn, zum Clubben. Das wirkt auch heute noch nach", erklärte die strahlende Britin, während der Soundtrack mit U-Bahn-Geräuschen spielte.

An dieser Show waren die männlichen Models waschechte Berliner, vom Künstlertyp, der im tadellos geschnittenen, tiefschwarzen Anzug an die jüngste Galerie-Eröffnung geht und darüber einen weißen Daunenmantel trägt, über den Techno-DJ aus den 80er Jahren, mit ausgestellten Hosen und Superheldenstiefeln mit Reißverschluss bis hin zu grandiosen Pilotenblousons. Praktisch und doch cool, Kleider, die Mann in Berlin problemlos zum Dinner im Borchardt oder zum Durchtanzen im Berghain tragen könnte.

Dazu zeigte Givenchy einen praktischen neuen Tote-Bag namens "Jaws" – "da er alles verschlingt", eine A4-Clutch namens "Gem" und verführerische neue Polizeistiefel mit diagonal verlaufendem Reißverschluss. Die Kollektion umfasste zahlreiche Elemente, die zweifellos zu Kassenschlagern werden dürften.

Clare Waight Kellers Debutsaison im Couture-Atelier von Givenchy verhalf der Designerin sicherlich, ihren Fokus zu finden, nachdem die Anfänge im September mit ihrer ersten Rtw-Kollektion eher harzig verliefen. Ihre Fähigkeit, streng geschnittene Silhouetten mit Rüschen, Spitzen und damenhaften Kleidern zu kombinieren, zeigte, dass sie ihren Stil mit immer mehr Sicherheit bekräftigt.

Auch wenn es nur wenige Branchen gibt, die internationaler sind als die Mode, soll hier trotzdem darauf hingewiesen werden, dass dies die Show einer britischen Designerin, inspiriert von einer deutschen Stadt in der Hauptstadt Frankreichs war. Da ist Chauvinismus meist nicht sehr weit. So war der Backstage-Bereich vor allem von britischen Kritikern bevölkert, die die Designerin mit Lob überhäuften. Die Italiener hingegen verschwanden nach der Show stillschweigend, da sie offensichtlich den Abgang ihres Landsmannes Riccardo Tisci noch nicht ganz verdaut hatten.

Eine Schande eigentlich, war dies für Waight Keller doch ein großartiger Erfolg. Innerhalb des größten Gerichtsgebäudes Frankreichs wurde sie von der Justitia der Mode zu einer der klaren Siegerinnen der Modebranche erklärt.
 

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