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Veröffentlicht am
05.02.2018
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Designerin Flora Miranda: "Ich liebe Helmut Lang, natürlich, aber wir sind in Österreich an diesem Stil hängen geblieben."

Veröffentlicht am
05.02.2018

Die in Salzburg geborene Mode-Designerin mit einem Master-Abschluss (2014) der renommierten Royal Academy of Fine Arts in Antwerpen, Flora Miranda, gilt in der Kulturszene als aufstrebender Star. Sie war bereits für Iris van Herpen im Atelier als Freelancerin für einige Projekte tätig, außerdem lernte sie bei einer Herrenschneiderin in Wien dazu und überhaupt reisen ihre Kollektionen für internationale Ausstellungen von London bis Los Angeles einmal um die Welt.

Der Vater ist Bildender Künstler, Musiker und Komponist, die Tante und der Onkel sind ebenfalls Bildende Künstler. Die Mutter war in Floras Jugend eine Quelle der Inspiration, was die Mode betraf. Von klein auf ist Flora somit in der Kunstszene verankert, statt Malerei wurde es dann aber doch die Mode. Mit 16 Jahren absolvierte sie ein Praktikum bei einer Ready-to-wear-Sportfirma in der Schweiz, allerdings leitete erst ein Buch über das belgische Mode-Design (ein Geschenk der Tante) einige Jahre später ihr Studium und ihre Karriere ein.

Mit FashionNetwork.com spricht die Österreicherin über die Heimat, das Image und das Experiment, es anders als die Anderen zu machen.

Designerin Flora Miranda - Foto: Arno Nollen


FashionNetwork.com: Was waren Deine Gründe, ein Studium im Ausland zu absolvieren und nicht in Österreich?

Flora Miranda: Ich hatte meine Mappe in Wien präsentiert, ich hatte aber auch die Aufnahmeprüfung in Antwerpen gemacht und wurde dort direkt angenommen. Ein Studium war für mich da dann einfach spannender.

​FNW: Was hat Dich ganz genau nach Antwerpen gelockt?

FM:
Es geht dort stark um den eigenen Ausdruck. Für mich war es wichtig, meine eigene Vision aufzubauen, meinen eigenen Stil zu entwickeln und so künstlerisch wie möglich zu arbeiten.

FNW: Wie sind Deiner Meinung nach die Ausbildungschancen in Österreich für angehende Mode-Designer?

FM: Was ich spannend finde, ist der neue Studiengang "Fashion & Technology" an der Kunst Universität Linz. Dort bauen sie ein ganz neues Konzept auf, wenn es um die Ansicht der Mode geht, mit einer sehr experimentellen Herangehensweise und einem Anti-Konkurrenz-Denken, ein "Gedeihen lassen". Und im Vergleich zu Antwerpen zum Beispiel, was mir in Österreich grundsätzlich fehlt, ist das "Hohe-Level-Denken" oder Stichpunkte wie Deadline und Druck. Mir fehlt eigentlich das Strenge in Österreich.

FNW: Dein Atelier ist demnach weiterhin in Antwerpen?

​FM:
Ja, genau. In Österreich habe ich aber auch noch einen Standort, mehr für Büro-Angelegenheiten. Das Atelier ist aber in Antwerpen.

FNW: Warum ist Dir ein Standort in Deiner Heimat wichtig?

FM: Ich möchte das aufrecht erhalten. Es war bisher so, dass ich in Belgien überhaupt nicht präsent bin, sondern eher in Österreich. Und das muss ich jetzt ändern! Ich sehe es aber so, dass man aus dem eigenen Land immer mehr Unterstützung bekommt, in welcher Weise auch immer. Man bekommt mehr Vertrauen aus dem eigenen Land entgegengebracht. Man kennt einfach die Umgangsformen und die Systeme. Vieles braucht gar nicht erklärt zu werden. Daher ist es wichtig, dass ich eine österreichische Mode-Designerin bin. Gleichzeitig ist aber Antwerpen für mich für mein Image wichtig – von außen betrachtet. Antwerpen steht noch immer für experimentelle, avantgardistische Mode in Europa. Auch wenn es im Moment vielleicht nicht so ist, aber das ist einfach das Image der Stadt.

​FNW: Und welches Image genießt Österreich in der Mode Deiner Meinung nach?

FM: Ich weiß nicht wie es für andere Leute ist, aber für mich selbst ist es so – ich liebe Helmut Lang, natürlich – aber wir sind an diesem Stil hängen geblieben. Es eifern alle noch diesem Purismus nach. Schön und gut, aber ich bin leider nicht so! Ich habe auch den Eindruck, dass dies noch bei den anderen Designern in Österreich so ist, dass sie sich in der selben Ästhetik bewegen und dass dies als guter Geschmack empfunden wird.

FNW: Ist denn der Markt für diesen Geschmack da oder kreieren die Designer am Markt vorbei?

FM: Das kann ich ganz schwer einschätzen.

FNW: Um noch einmal auf die Förderungen vom Heimatland zurückzukommen, inwieweit wurdest Du gefördert?

FM: Ich habe in Österreich einen wichtigen Preis gewonnen, den "Outstanding Artist Award for Experimental Fashion Design" im Jahr 2016. Der Preis wurde das erste Mal vergeben. Es gab ihn bereits in Design, Architektur, Kunst und allen möglichen Sparten. Normalerweise ist das ein Preis für ein Lebenswerk. Ich bin aber praktisch die einzige Person, die experimentell in der österreichischen Mode-Szene arbeitet und da ich damals 25 Jahre alt war, habe ich seitdem viel Presseaufmerksamkeit bekommen. Dadurch habe ich auch Förderungen erhalten, wie zum Beispiel eine große Förderung vom Austrian Wirtschafts Service.

Die Präsentation der Kollektion für Frühjahr/Sommer 2018 während der Pariser Couture Woche im Januar 2018. - Flora Miranda


FNW: Was bedeutet es für Dich, für Deine Präsentation während der Pariser Couture Week im Januar 2018 nicht nur die Räumlichkeiten der Wirtschaftskammer Österreich gestellt zu bekommen, sondern auch als Botschafterin Deines Landes aufzutreten?

​FM:
Für mich stellt es im Grunde eine Vernetzung dar. Zudem war es für mich eine große Frage, ob ich mich im künstlerisch-kulturellen Bereich der staatlichen Dimensionen bewege oder in den wirtschaftlichen wie durch Advantage Austria, dem Wirtschaftsservice Österreichs. Daher ist es vielleicht ganz gut, wenn man sagt, es ist Business und nicht einfach nur Kunst. Für mich war zudem wichtig, dass ich keine Laufsteg-Show mache, da meine Arbeiten keine Produkte sind. Es geht mir mehr um die Show und dass die Leute etwas davon haben, dass man das Ansehen der Kleider genießen kann.

FNW: Glaubst Du, die Mode-Designer von heute sollten sowieso ganz anders präsentieren, um zeitgemäß zu sein?

FM: Ich denke nach wie vor, dass der Laufsteg ideal ist, weil meistens die Mode ein Produkt ist und weil man die Stücke so am besten sehen kann. Es geht dort aber speziell um die Kleidung und nicht um die Geschichte drum herum.

​FNW: Auf was legst Du bei Deinen Kollektionen wert? Was ist das Konzept, Dein Ansatz?

FM: Für mich ist es wichtig, etwas zu kreieren, das überrascht. Es geht darum, dass man neue Dinge erforscht und sich selbst eine Herausforderung stellt. Für die aktuelle Kollektion habe ich sehr Material- und Textil-basiert gearbeitet. Jede verwendete Textilart ist komplett von Null gefertigt. Insgesamt geht es um den Raum zwischen den Objekten, den wir eigentlich nicht beachten und der für uns als das Nichts wahrgenommen wird, dass die Luft ebenso ein Material ist, dass dieser Raum mit Informationen gefüllt ist. In der Folge bedeutet dies, dass man den Freiraum braucht, um kreieren zu können. Ich bin immer etwas auf das Digitale fokussiert, es spielt auch in das Thema Internet mit rein. Die Mode passiert für mich immer im Jetzt und mir geht es darum, was unsere Identität jetzt gerade ist.

FNW: Kannst Du uns einen Ausblick auf die Mode geben? Auf welchen Zug sollte man aufspringen?

FM: Es kommt auf das Feld der Mode an. Einerseits wird die Kleidung, die wir tragen, noch und noch simpler. Es kommt darauf an, wo wir wohnen: Wohne ich in den Bergen oder in einer Stadt? Aber im Grunde haben wir weniger Situationen, um uns aufregend anzuziehen. Wenn man ins Theater geht, ist jeder in der Jeans da. Gleichzeitig ist die künstlerische Mode – die ja noch gar nicht so lange existiert und die vielleicht so mit Pierre Cardin angefangen hat oder in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts – noch sehr jung und in diesem Raum bewege ich mich natürlich. Ich glaube, dass es da noch viele Möglichkeiten gibt, dem einen Raum zu geben und sich mit dem experimentellen und künstlerischen Ansatz zu etablieren. Einfach um neue Ideen zu generieren und um nicht stehen zu bleiben. Das verbindet sich natürlich auch mit der technologischen Forschung. In dem Feld der Technologie – nicht nur in der Mode, sondern in allen möglichen Bereichen – forscht im Moment jeder auf seinem kleinen Gebiet, was aber nicht viel Sinn hat. In 15 bis 30 Jahren muss das alles zu einem großen Ganzen zusammenkommen. Damit es insgesamt Sinn ergibt und nicht so oberflächlich wirkt.

FNW: Und was sollte sich in Österreich verändern?

FM: Ich unterstütze sicherlich die Universität in Linz. Aber die müssen sich ja eigentlich noch beweisen, sozusagen. Und ansonsten merke ich einfach in Österreich, so kommt mir das Land grundsätzlich vor, als würden die Konsumenten gerne das Traditionelle kaufen, auch wenn was anderes angeboten wird. Also vielleicht muss sich an der Einstellung etwas ändern. Ich denke mir, dies wird sich organisch entwickeln.

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