Chanel übernimmt Lederwarenwerkstatt in Charente-Maritime
Chanel stärkt seine Produktionskette durch den Erwerb eines neuen Unternehmens in Aulnay-de-Saintonge im französischen Departement Charente-Maritime. Es handelt sich um Ateliers De May, eine 1997 gegründete Werkstatt, die sich auf die Herstellung von Lederwaren und Handtaschen spezialisiert hat und für die das Pariser Luxushaus im Laufe der Jahre zum Hauptabnehmer geworden war. Die Transaktion wurde im Juni 2020 abgeschlossen. Die Informationen, die von lokalen Abgeordneten öffentlich gemacht wurden, wurden uns von der Gruppe bestätigt.
Wie bei solchen Akquisitionen üblich, übernahm Chanel Präsident Bruno Pavlovsky den Vorsitz des Unternehmens, das zuvor Ateliers De May Création hieß und nun in Ateliers De May umbenannt wurde. Als Generaldirektor wurde ein Experte der Luxusgüterindustrie, Philippe Ernst, eingesetzt, der unter anderem zehn Jahre lang bei Hermès tätig war.
Die Übernahme erfolgte mitten in der Pandemie und wurde noch nicht offiziell bekannt gegeben. Insgesamt hat Chanel seit 1985 vierzig Kunsthandwerksbetriebe und Manufakturen aufgekauft.
Nach Angaben der Gemeindevertreter beabsichtigt das Label, die Belegschaft von derzeit 80 auf 300 Mitarbeiter zu erhöhen. Das Modehaus teilte uns lediglich mit, "dass es Pläne mit diesem Atelier gibt", ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Die Ambition des Unternehmens besteht zweifellos darin, diesen Standort zu erweitern und zu einem wichtigen Produktionszentrum zu machen.
Derzeit befinden sich die Lieferketten für Luxusgüter im Umbruch und leiden unter der Rohstoffkrise, wobei insbesondere der Lederwarensektor besonders angespannt ist. Chanel, das in den letzten zwei Jahren in eine Reihe von Manufakturen in Italien investiert hat, streckt seine Fühler auch in Frankreich aus, wo in den kommenden Monaten höchstwahrscheinlich weitere Transaktionen angekündigt werden.
Copyright © 2024 FashionNetwork.com Alle Rechte vorbehalten.