Godfrey Deeny
24.06.2018
Balmain: Auf Tour im Quai d'Orsay mit Michael Jackson
Godfrey Deeny
24.06.2018
Michael Jackson kam zwar vor neun Jahren ziemlich tragisch ums Leben, aber die Erinnerung an ihn war gesund und munter inmitten der vergoldeten Pracht des französischen Außenministeriums am Sonntagmittag in einer Balmain-Modenschau in Paris.
Der King of Pop erschien in glitzernden Paillettenjacken, langen T-Shirts mit der Aufschrift "Balmain On Tour", schwarz-weißen Cricket-Blazern und roten Leder-Bikerjacken mit mehreren Reißverschlüssen.
Viele der Models trugen natürlich weiße Socken und bien sûr einen silbernen Handschuh. Anstelle der roten handgeschriebenen "Bad"-Insignien von Michael gab es diese in einer Balmain-Version.
Dieses Jahr stellt das 70-jährige Jubiläum des von Pierre Balmain 1946 gegründete Modehauses dar, zu einer Zeit, als Frankreich sich nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte. Daher präsentierte Balmains Kreativdirektor Olivier Rousteing Sweatshirts und American Quarter Back-Tops mit Pailletten aus dem Jahr 1946.
Der Hang für militärische Abzeichen aus "Gloved One" wurde in ausgefransten Multiknopf-Glitzer-Jacketts sichtbar und in Marinekadetten-Jacken, die über Kapuzen-Bademänteln getragen wurden. Auch diese Show war eine gemischte Show und die weiblichen Models hatten überwiegend das gleiche voluminöse Haar wie Jacksons weibliche Tanzpartnerinnen in seinen berühmten Videos.
Der gesamte Soundtrack war ein Remix der klassischen Jackson-Songs: "They Don't Really Care About Us", "Bad", "Scream" und eine tolle, unsterbliche Mash-up-Version von "Jam".<<<3>>>
Das Haus schaffte es, sich eine ziemlich unglaubliche Location zu verschaffen: Das Außenministerium, das auch als "Quai d'Orsay" bezeichnet wird. Die Sicherheitsvorkehrungen waren verständlicherweise sehr hoch, alle Gäste mussten ihre IDs vorzeigen. Was die CRS-Paramilitärs, die das Gebäude bewachten, über die wahnsinnig gekleideten Fashionistas dachten, spiegelte sich in ihren rollenden Augen wider.
Die Show endete mit einer kraftvollen Serie an Jacketts und mit Nieten verzierten Cutaways, die daran erinnerten, dass Rousteing ein äußerst begabter Schneider ist. Doch obwohl Rousteing vor fünf Jahren mit seinem hyper-glamourösen Chic führend in der Design-Riege war, so fühlte sich diese Show ziemlich vorhersehbar an. Keine starke künstlerische Aussage, dafür aber ein reiner Merchandising-Moment.
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