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Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
10.03.2022
Lesedauer
7 Minuten
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Amber Valletta über die neue Karl Lagerfeld-Capsule und ihre Ziele als Nachhaltigkeitsbotschafterin

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
10.03.2022

Nur wenige Modeikone können mit dem beeindruckenden Lebenslauf von Amber Valletta Schritt halten: Laufsteg-Superstar, mehrfaches Vogue-Covergirl, erfolgreiche Schauspielerin und nun sowohl Designerin als auch Nachhaltigkeitsbotschafterin für das Haus Karl Lagerfeld.


Eine Aufnahme aus der zweiten Kampagne von Valletta für die Marke - Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Karl Lagerfeld



In dieser Woche präsentierte die Marke Vallettas zweite Kollektion für Karl Lagerfeld und ergänzte ihre im Herbst enthüllte erste Capsule Collection mit Handtaschen aus nachhaltigem Kaktusleder mit einer kompakten zweiten Minikollektion.
 
Obwohl die Hälfte der Entwürfe Naturweiß und Beige sind, und nicht in Karls heißgeliebten expressionistischen Schwarz-Weiß-Palette, fühlt sich alles sehr nach Lagerfeld an. Von den minimalistischen schwarzen Bikerjacken aus geschmeidigem veganem Kaktusleder über die gut sitzenden klassischen schwarzen Klubjacken mit passendem Rock bis hin zu den schmalen weißen Baumwollpopeline-Hemden. Und auch die schwarzen oder weißen Unterhemden aus Biobaumwolle und der Zellulosefaser Lyocell.

Nach 16 Coverbildern in der US-Vogue, das erste davon im Alter von 18 Jahren, und mehreren Auftritten in bedeutenden Shows – oft im besten Einzellook – für Versace, Louis Vuitton, Chanel, Karl Lagerfeld, Prada, Valentino und wahrscheinlich am spektakulärsten für Helmut Lang, startete Valletta eine zweite Karriere als Schauspielerin.
 
Sie ist eine dieser amerikanischen Schönheiten mit internationalen Wurzeln – Italien, Portugal, Großbritannien und Cherokee – was für unvergleichliche Züge sorgt, fabelhafte grüne Augen und einen lebhaften Verstand. Seit ihrer Kindheit in einer ländlichen Region Amerikas war Valletta auf einer Mission. Das Konzept der Menschheit, die unseren Planeten schützen muss, sprach ihr schon früh zu.

Wir trafen uns mit der quirligen Modeschaffenden im Hauptsitz von Karl Lagerfeld, einem ehemaligen Herrenhaus am elegantesten Kanal der Stadt, der Herengracht.

Der Tag begann mit der Präsentation ihrer jüngsten Ideen für Karl Lagerfeld x Amber Valletta. CEO Pier Paolo Righi lobte sie für ihre Hartnäckigkeit bei der Umsetzung neuer Ideen im Bereich Nachhaltigkeit, obwohl sie dabei "knallhart" sei.

Später darauf angesprochen, antwortete Valletta: "Ich weiß nicht, ob ich schwierig bin. Vielleicht schon, aber anspruchsvoll auf eine positive Weise". Dann verdrehte sie theatralisch die Augen in Richtung von Karls langjährigen rechten Hand, Caroline Lebar: "Bin ich schwierig?". Woraufhin diese antwortete: "Auf Französisch sagen wir 'exigeant', anspruchsvoll, aber fair".


Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Karl Lagerfeld



Auf die Frage, seit wann sie sich so sehr für Nachhaltigkeit engagiere, antwortete sie: "Ich bin in der Natur aufgewachsen. Meine Großeltern hatten eine Farm in Tulsa, Oklahoma, mit Tieren und Land und einem Bach. So wurde uns immer gesagt, dass wir draußen spielen sollen. Meine Mutter erzog uns alleine, und konnte sich keinen Babysitter leisten. Deshalb hieß es stets "geht draußen spielen". Somit ist das meine erste Liebe, da, wo ich mich sicher fühlte".

Als sie noch als Model tätig war, nahm Valletta ein Studium der Umweltpolitik an der NYU auf und wurde von Al Gores Ökologielehren beeinflusst. "Meine Generation, das sind die Kinder der Babyboomer, und das waren Hippies. Wenn ich mit meinen Altersgenossen sprechen, so denken wir alle ähnlich. Wir sind alle erdverbunden!", sagt sie lächelnd.

"Nachdem ich mir Zeit genommen hatte fürs Schauspielern und um meinen Sohn (Auden) großzuziehen, kam ich zurück zur Mode und wollte meine Werte einbringen", erklärte Valletta, die seit 20 Jahren in Los Angeles lebt. Ihre Bilanz als Schauspielerin kann sich sehen lassen: Sie spielte in über 15 Filmen mit.

Sie begegnete Karl zum ersten Mal im Alter von 18 Jahren, als sie sich dem Film zuwandte, und dann wieder an einer Chanel-Jubiläumsshow. Als Valletta ihren eigenen Online-Store "Master & Muse" einrichtete, um nachhaltig hergestellte Mode und Accessoires zu verkaufen, war Lagerfeld der erste Designer, den sie anfragte.

"Das war etwa vor acht Jahren. Doch mein damaliger Partner Yoox und auch Karl Lagerfeld waren noch nicht bereit, nachhaltig zu produzieren, obwohl sie grundsätzlich alle dafür waren. Damals wussten die Leute noch nicht genau, wie Produkte nachhaltig hergestellt werden können", sagte sie rückblickend.

Doch als Lagerfelds Modehaus dem Fashion Pact beitrat, änderte sich alles. Gestärkt durch diesen neuen Impuls kontaktierte CEO Pier Paolo Righi Valletta erneut und sie entschlossen sich, zu handeln. Ihre erste Kollektion war eine kleine Reihe K/Kushion-Handtaschen, die sich auf ein Kissen aus Karls Kindheit stützten, das er stets auf Reisen mitnahm. Amber stellte die Tasche aus veganem Kaktusleder aus einer Farm in Mexiko her. Es handelt sich um einen pflanzenbasierten Stoff, dessen Anbau ohne Bewässerung auskommt, damit sich Flora und Fauna vor Ort regenerieren können.

"Ich wünsche mir, dass es uns als Team gelingt, zu beweisen, dass Mode nachhaltig und begehrenswert sein kann. Und dass wir wirklich großartige Veränderungen herbeiführen können. Es ist, wie wenn man ein Boot nur etwas zur Seite neigt, nur ein paar Zentimeter, und es dann in eine ganz andere Richtung fährt. Und sie haben die Richtung bereits geändert, deshalb hoffe ich, dass die Marke eine führende Rolle übernimmt", erklärte Amber. Sie trug an diesem Tag einen beigefarbenen Baumwollanzug mit breiten Hosen und ein schwarzes Baumwolltop aus der Kollektion, dazu Sneakers von Off White.


Karl Lagerfeld Creative Director, Hun Kim - Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Karl Lagerfeld



Und welche Erfahrungen aus ihrer Model-Karriere bringt Valletta in die Kollektion ein? "Letztlich muss Nachhaltigkeit attraktiv sein, da wir uns auf Schönheit in all ihren Formen stützen, von der Pracht der Natur, eines großartigen Sonnenuntergangs oder eines vorzüglichen Kleidungsstücks. Karl hat mir beigebracht, dies in jede Kollektion einzubringen. Wenn Kleidung nicht begehrenswert ist, dann verschwenden wir lediglich Zeit, Ressourcen und letztlich Ihr Geld".

Und auch an der Kasse sind die Verkaufspreise verkraftbar: Bikerjacken kosten € 545, Blazer € 395, Hosen € 295 und Baumwoll-Tanktops € 89.

Auf die Frage, wie sie ihren und Karls Stil definiert, erwiderte sie: "Meinen? Jungenhaft, rockig, elegant und zeitlos. Und Karls Stil: rockig, zeitlos und elegant".

Bei der Besichtigung des fünfstöckigen Gebäudes, mit einem Mediationsraum auf dem Dach, werden bedeutende Nachhaltigkeitsbemühungen ersichtlich: Die Beleuchtung erfolgt ausschließlich über LED-Leuchten, der Strom wird von Windenergie geliefert und eine Klimaanlage verwertet die Wärme, die von den Mitarbeitenden, Computern und Geräten abgegeben wird.

Valletta gesteht, sie verfolge "einige ziemlich hohe Ziele … Ich denke, das wichtigste davon ist die Umstellung auf Kreislaufwirtschaft. Auch, dass wir unseren Kohlenstoffausstoß lange vor 2050 auf null senken und alles zurücknehmen können, was wir produzieren. Wir prüfen die Zertifizierungen unserer Stoffe doppelt und stellen sicher, dass alles aus natürlichen Materialien gefertigt wird. Das Ende der Lebensdauer eines Kleidungsstücks ist heute von entscheidender Bedeutung, wenn etwas also nicht biologisch abbaubar ist, arbeiten wir nicht damit".


Ein Raum im Amsterdamer Büro des Labels - Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Karl Lagerfeld



Aufgrund der Pandemie musste Valletta für die Gestaltung der Kollektion aus den USA Dutzende Zoom-Konferenzen mit Creative Director Hun Kim in Korea und dem Studio-Team in Amsterdam organisieren. "Wir hatten geplant, nach Amsterdam zu kommen, doch nachdem drei Flüge abgesagt wurden, machten wir die Zoom-Konferenzen. Doch war uns auch wichtig, nicht zu viel zu reisen", betont sie.

Die Kleider werden bewusst so hergestellt, dass unnötige Transporte wegfallen. Die Baumwollstoffe stammen aus Portugal, wo auch die Kleider hergestellt wurden.

Auf die Frage, ob sie angesichts der stets alarmierenderen Berichte über den Klimawandel glaubt, dass wir den Wendepunkt bereits überschritten haben, sagt sie: "Nun, wir befinden uns bereits jetzt in einer Klimakrise, so viel steht fest. Doch müssen wir optimistisch bleiben, sonst würde ich mich in eine Ecke setzen und weine. Es ist manchmal wahnsinnig frustrierend, doch ich glaube, dass es meine einzige wahre Aufgabe ist, diese Arbeit zu tun. All die Leute, mit denen ich zusammenarbeite oder von denen ich aus Gesprächen etwas lerne, haben mich zur Überzeugung gebracht, dass es soooo viel unglaubliche Innovationen gibt. Und es befassen sich so viele große Denker und NGOs und Individuen mit dem Thema, dass mich das hoffnungsvoll stimmt. Meine Verantwortung als öffentliche Persönlichkeit mit einer gewissen Stimme in meiner Branche ist es, einen echten Beitrag zur Veränderung unserer Denkweise über unsere Geschäftstätigkeit zu leisten. Ich bin keine Expertin, aber ich habe die Möglichkeit, Leute zusammenzubringen, und die Öffentlichkeit zum Zuhören zu bewegen. Das ist meine Arbeit. Ich kann nicht glauben, dass es zu spät ist, was würde all dies sonst bringen?"

Obwohl ihr Sohn Auden bereits 21 Jahre alt ist, beeinflusst er ihre jüngste Karriere als Modedesignerin. "Natürlich fragt man sich, wenn man sich Gedanken über unseren Planeten macht, welche Welt wir unseren Kindern hinterlassen. Ich will nicht, dass sie in einer Zukunft leben, in der die Städte unter Glashauben stecken, um die dreckige Luft draußen zu lassen. Oder in der sie die Natur nicht sehen können, so wie wir das Glück haben, sie heute zu sehen. Wir sind privilegiert, dieses Leben zu leben und von all den großartigen Dingen profitieren zu können. Das Leben ist schwer genug, wenn man alles andere ausklammert, nur Leben, Atmen und Sterben. All diese Dinge, die wir kreieren, um das Leid zu perpetuieren, das ist einfach irrsinnig. Schon als ich klein war, hatte ich das Bedürfnis, einem höheren Zweck zu dienen", erklärt sie abschließend.

 

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