DPA
16.05.2017
Studie: Unternehmen fürchten Nachteile durch Brexit
DPA
16.05.2017
Viele Unternehmen befürchten einer Studie zufolge wegen des britischen EU-Austritts Nachteile für die deutsche Wirtschaft. Ein Großteil der Unternehmen stelle sich auf sinkende Investitionen deutscher Firmen in Großbritannien ein, aber auch in Deutschland könnte als indirekte Folge weniger investiert werden, ergab die am Dienstag in München veröffentlichte Studie des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens Deloitte.
Auch ein nachlassender beidseitiger Handel sowie Wechselkurs-Schwankungen werden von vielen der befragten Unternehmen als Risiken gesehen. Gut ein Fünftel geht zudem davon aus, dass sich das Verbrauchervertrauen in Deutschland durch den Brexit eintrüben wird.
"Der Brexit wirft Schatten voraus. Fast alle Unternehmen beschäftigen sich inzwischen damit, fast zwei Drittel sogar intensiv", erklärte Alexander Börsch, Chefökonom und Leiter Research bei Deloitte. "Das sind deutlich mehr als noch vor Jahresfrist - damals war es gerade mal ein Drittel".
Auch gewisse Chancen sehen die befragten Firmen, so etwa eine potenzielle Stärkung des Finanzstandortes Deutschland. Vor allem Frankfurt als Bankenzentrum und Sitz der Europäischen Zentralbank könnte zum Brexit-Gewinner werden. Auch München als Standort für die Technologiebranche und Berlin als Start-up-Stadt könnten profitieren.
Die Personenfreizügigkeit sehen viele der Unternehmen als Grundvoraussetzung für eine Teilnahme Großbritanniens am europäischen Binnenmarkt. Knapp die Hälfte der Firmen ist der Befragung zufolge für einen Ausschluss des Vereinigten Königreichs, falls die Grundfreiheiten nicht gewährleistet werden. Umgekehrt würden etwa ein Viertel der Unternehmen auch bei eingeschränkten Freiheiten Handel unter Binnenmarktbedingungen betreiben wollen.
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