Stella McCartney und Kering gehen getrennte Wege
Trotz wiederholter Dementis von Kering wurden die Gerüchte über das bevorstehende Ende der Zusammenarbeit zwischen dem französischen Luxuskonzern und der britischen Designerin Stella McCartney immer lauter. Nun ist die Trennung offiziell.
Die beiden ehemaligen Partner unterzeichneten am 28. März einen Übernahmevertrag, in dem der Verkauf der 50-Prozent-Beteiligung von Kering am Joint Venture Stella McCartney Ltd. an die Designerin geregelt wurde. Die britische Designerin wird somit alleinige Inhaberin ihrer Marke.
Über die Einzelheiten zum Abkommen oder den Übernahmebetrag wurde nichts Genaueres bekannt. Die Übergangsphase könnte mehrere Monate dauern.
"Es ist an der Zeit für mich, das Unternehmen, das meinen Namen trägt, ganz in die Hand zu nehmen. Es handelt sich um eine zentrale vermögensrechtliche Entscheidung für mich", erklärte Stella McCartney. "Ich bin François-Henri Pinault und seiner Familie, sowie allen Mitarbeitern der Kering-Gruppe sehr dankbar für alles, was wir in den vergangenen 17 Jahren gemeinsam erreicht haben. Ich freue mich sehr darauf, dieses neue Kapitel in meinem Leben aufzuschlagen und die Zukunft mit dieser Marke und dem ganzen Team anzugehen."
Das britische Label wurde im Oktober 2001 als Gemeinschaftsunternehmen mit Kering gegründet. Beide Partner waren zu 50 Prozent am Joint Venture beteiligt. In den vergangenen 17 Jahren entwickelte sich das Unternehmen und überblickt heute 51 Stores weltweit. Außerdem wird die Marke über 863 Multibrand-Verkaufsstellen in 77 Ländern vertrieben. Zu den Jahresergebnissen machte das Unternehmen bislang keine Angaben publik. Schätzungen zufolge dürfte Stella McCartney jährlich EUR 150 bis 200 Millionen umsetzen.
Stella McCartney setzte sich mit ihrer Marke von Anfang an für eine umweltbewusste und nachhaltige Mode ein. Das Produktangebot wurde nach und nach um eine RTW-Womenswearkollektion, Accessoires, eine Menswear-Linie, Bademode, Parfüms und Brillen (Produktion und Vertrieb durch Kering Eyewear) erweitert.
Die Beziehung zum französischen Luxuskonzern wird jedoch nicht gänzlich beendet. Kering informierte darüber, dass Stella McCartney auch weiterhin im Verwaltungsrat der Kering-Stiftung Einsitz nehmen und sich für den Schutz von Frauen gegen Gewalt einsetzen werde. Auch im Bereich Ethik und Nachhaltigkeit dürfte die Designerin von Kering auch in Zukunft zu Rate gezogen werden.
"Kering ist ein Luxushaus, das kreativen Menschen die Möglichkeit gibt, ihren Projekten nachzugehen und neuen Ideen zum Durchbruch zu verhelfen", erklärte François-Henri Pinault. "Ich bin unglaublich stolz auf alles, was Kering und Stella McCartney seit 2001 gemeinsam erreicht haben. Ich möchte Stella und ihrem Team herzlich für ihren Beitrag zum Konzern danken – denn dieser geht weit über den wirtschaftlichen Wert der Marke hinaus. Stella weiß, dass sie auch in Zukunft auf mich zählen kann und ich ihr als Freund zur Seite stehen werde."
Die Marke Stella McCartney arbeitet oft mit externen Designern und Marken zusammen. Seit 10 Jahren brachte sie so verschiedene Projekte mit Adidas auf den Markt, darunter vor zwei Jahren auch eine Fitnesskollektion.
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