AFP
29.06.2015
Pariser Schauen: Menswear mit amerikanischem Flair
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29.06.2015
Ein Hauch Amerika weht durch die Menswear-Kollektionen für den kommenden Sommer: Bomber- und Pilotenjacken, US-Fußballtrikots, Jeans mit Stars & Stripes (Givenchy) und mit Marilyn-Print (Dries Van Noten) zählen zu den Highlights der Pariser Modewoche, die am vergangenen Sonntag endete.
Auch exotische Prints sind in dieser Sommergarderobe sehr beliebt, wobei die Grenzen zwischen den Geschlechtern noch etwas weiter verwischt werden.
Ein Überblick über einige der präsentierten Trends:
Bomberjacken weiter hoch im Kurs
Die Bomberjacke ist schon seit mehreren Saisons im Trend, und darf auch im kommenden Sommer in keiner Garderobe fehlen. Kris Van Assche schmückt sie mit weißen Rosen und Ärmelpatches für Dior. Zudem kehrt er seine Bomberjacken von innen nach außen und zeigt das orangefarbene Futter auf der Außenseite einer spektakulären Krokodilleder-Bomberjacke.
Bei Givenchy wird die Jacke ganz nüchtern in Schwarz gehalten, Sacai gestaltet sie rot-schwarz kariert und kombiniert sie mit ebenso gemusterten Bermudas. Hermès entwirft eine Bomberjacke mit grafischen Drucken und Spiralmotiven, und die Marke Pigalle bietet ein lachsfarbiges und weißes Modell. Berluti wiederum sieht die Jacke in Blau oder Silbergrau.
Es lebe der Sport!
Zum Leidwesen der Besucher, die direkt hinter ihnen Platz nahmen, saßen die NBA-Basketballprofis Amar'e Stoudemire, Russell Westbrook und Serge Ibaka auf den Logenplätzen zahlreicher Schauen. Insbesondere bei Balmain waren sie in den ersten Rängen zu sehen, wie auch der Fußballspieler Karim Benzema und der britische Taucher Tom Daley.
Auch in den Kollektionen kommt dem Sport ein Ehrenplatz zu: Givenchy bietet eine Neuinterpretation des amerikanischen Footballtrikots mit V-Ausschnitt und kombiniert es mit Polos oder Hemden und zuweilen auch mit Jesus-Aufdruck. Der Kreativdirektor Riccardo Tisci hat zudem eine Jeans mit der amerikanischen Flagge gekreuzt: Auf dem einen Hosenbein ist die Jeans gestreift, auf dem anderen mit Sternen besetzt.
Bei Louis Vuitton werden zweifarbige Baseball-Trikots mit Raglanärmel mit Seide und Stickereien veredelt und mit einer Jogginghose kombiniert.
Alexandre Matiussi, der trendige Designer der Marke AMI, bietet einen Look aus Sporthose und Schottenjacke. Die Football-Jacke mit Reißverschluss wird in eine gestreifte Tennishose gesteckt. Und weiße Turnschuhe bleiben auch weiterhin angesagt, besonders wenn sie mit Klettverschluss versehen sind.
Kenzo inspiriert sich seinerseits am Fallschirmsport mit im Wind flatternden Bändern, Militärprints und der Aufschrift „Pull“ auf den Oberteilen.
Wilde Drucke
Exotische Drucke haben Hochkonjunktur: Bei Issey Miyake beispielsweise tummeln sich gelbe und grüne Papageien auf Hemden und Achselshirts. Bei Louis Vuitton ergänzen asiatisch anmutende Vogelstickereien die US-amerikanischen Studentenjacken. Und auf Seidenhemden und –Bermudas prangern paradiesische Vögel und Blumen.
In der Kollektion von Dries Van Noten sind wiederum Palmen allgegenwärtig. Doch der Star unter den exotischen Drucken ist eindeutig Marilyn Monroe, die auf fast allen Modellen zu sehen ist: Schwarz-Weiß-Versionen von Marilyn sind auf Shorts, Hosen und auch einem Blazer abgebildet.
Beim belgischen Label ist auch der Leopardenprint gut vertreten. Balmain zieht für seine eleganten Abenteurer den Tigerprint vor und Lanvin vermischt die verschiedenen Tiermuster und färbt sie ein.
Bei Dior, Sacai und AMI ist die Rückkehr des Rautenmusters zu beobachten, Loewe hingegen sucht seine Inspiration vielmehr in asiatischen Mangas.
Hin zu einer gemeinsamen Damen- und Männergarderobe?
Mehrere Marken nahmen auch Damenoutfits in ihren Männerschauen auf. Balmain beispielsweise zeigte seine erste Schau für die Menswear und ließ daneben auch eine Auswahl der Cruise Collection der Womenswear defilieren. Auch Givenchy profitierte von der Präsentation der Menswear um elf Haute-Couture-Silhouetten zu zeigen.
Doch auch über diese weibliche Präsenz auf den Laufstegen hinaus waren viele Outfits androgyn, wie beispielsweise bei Loewe. Gucci machte den Auftakt bereits in Mailand mit einer Präsentation, in die Aspekte der Damengarderobe eingeflossen sind. Bei AMI waren außerdem Frauen zu sehen, die dieselben Sportswear-Outfits trugen wie die Männer.
Die Hermès-Schau war ebenfalls in eine gewisse Weiblichkeit gehüllt, mit feinen Blumendrucken, um den Hals geschlungene Seidentücher und auf der Schulter aufgeknöpfte Pullover.
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