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Veröffentlicht am
11.07.2018
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MBFW Berlin: (Digitale) Fashion für alle?

Veröffentlicht am
11.07.2018

Die Mercedes-Benz Fashion Week Berlin fand vom 3. bis 5. Juli 2018 zum zweiten Mal im neuen "MBFW"-Format im E-Werk statt. Zeit für ein Update mit den Organisatoren, um über die Vergangenheit und auch die Zukunft dieser Veranstaltung zu sprechen, die seit elf Jahren in Berlin existiert.

Wie könne man das Thema Fashion weiter betreiben und wie sähe die optimale Plattform für alle aus, das waren die Ausgangsfragen von Mercedes-Benz, nachdem der Vertrag mit IMG ausgelaufen war und nicht erneuert wurde. Im Januar 2018 fand dann zum ersten Mal das neue Format unter dem Titel "MBFW" statt: zwei Tage, zehn Designer-Shows, die neue Location E-Werk Berlin und die Zusammenarbeit mit der Kreativagentur Nowadays. Anfang Juli gab es die zweite Ausgabe, diesmal auf drei Tage ausgestreckt und mit 16 Designern bestückt. Neu war zudem die Fashion-Meile vor dem Zelt, die mit Essensständen und einer Public Viewing-Leinwand die modeinteressierte Öffentlichkeit anlocken sollte. Außerdem kooperiert die MBFW seit Januar 2018 mit dem Fashion Council Germany, öffnete sich für eine Zusammenarbeit mit den gleichzeitig während der Berliner Fashion Week stattfindenden Modemessen – die Kollektivshow des Greenshowrooms hatte einen Show-Slot auf dem MBFW Catwalk, Shuttles fuhren von/zu den einzelnen Locations –  es besteht eine Kollaboration mit dem Berliner Mode Salon, es gab einen Fashion Talk und man legte den Fokus auf eine digitale Nutzbarkeit und Verwertung der Veranstaltung.

Das Gespräch mit Katja Ohly-Nauber, Leiterin Marketing-Kommunikation Mercedes-Benz Cars Deutschland, Artur Demirci, Head of Intl. Lifestyle-, Brand- & Social Media Communications, Mona Moll, Pressesprecherin Daimler Business Innovation/Lab1886 & Mercedes-Benz Mode Engagement und mit Martine Welger-Merkel, Leitung Marketing und Kommunikation MBFW, zeigt die Ziele und auch die Motivation der MBFW auf.

Wie aus dem Hochglanz-Magazin: Die MBFW im E-Werk Berlin, mit Livestream-Leinwand für alle. - MBFW


Ganz klar möchte man weiterhin eine B2B-Plattform bleiben, sich dennoch aber der breiten Masse öffnen, "ohne den wichtigen Kern zu zerstören", so Martine Welger-Merkel. Es solle kein Festival werden, aber durchaus ein digitales Happening, ein Magnet – sogar für neuen Zielgruppen. Wie groß ist denn die Reichweite der MBFW? Das Event ziehe weite Kreise, nicht nur in Berlin und Deutschland, sondern auch im internationalen Feld. Berlin hätte nach wie vor als Modestandort eine Relevanz, was durch die Unterstützung seitens der MBFW "noch einmal richtig angefeuert wurde", so Ohly-Nauber. Laut des Veranstalters seien über 10.000 Gäste bei den Shows und Endkonsumenten auf dem Vorplatz zugegen gewesen. Die Livestreams hätten sich über 100.000 Zuschauer über digitale Kanäle angesehen.

Auf die Frage hin, wie relevant der Modestandort Berlin denn im internationalen Vergleich ihrer Meinung sei, antwortet Artur Demirci, dass Berlin kein Paris oder Mailand wäre und der Anspruch ein ganz anderer sei. Berlin sei eine Kreativstadt wie keine andere, wie eine Art Bauchnabel, der sehr gut für Mercedes-Benz passe. "Wir glauben an den Standort und wir glauben auch an das Potenzial der Mode hier in Deutschland", so Moll.

Vor ein paar Jahren gab es pro Saison rund 40 Shows auf vier Tage verteilt und berühmte deutsche Modehäuser wie Escada, Dorothee Schumacher, Rena Lange oder Hugo Boss luden zu reichhaltigen Shows ein. Heute sind es viele Jungdesigner und Newcomer. Wie ist die MBFW ausgerichtet, wie orientiert man sich? Es gäbe viele Modehäuser, die überhaupt nicht mehr zeigen würden, da die wirtschaftliche Situation eine andere geworden sei. "Wir wollen eine gute Mischung haben", erklärt Welger-Merkel, "und zwar in der ersten Linie natürlich auch als Modestandort Berlin, aber wir sind für alle Deutschen da", berichtet sie weiter. Durch das neue Format könne man "langsam" und "normal" wachsen.
 
Und die Location? Die Mode sei jünger und anders geworden, deswegen hätte man die Location gewechselt und auch kein Zelt mehr. Das E-Werk sei ein Ort, der "perfekt für das B2B funktioniert" und auch die Bedürfnisse der Designer abdecken würde. Nach Angaben der Pressemitteilung bieten die Räumlichkeiten rund 500 Sitz- und 60 Stehplätze bei den Shows in der Präsentationshalle, es gibt eine Mercedes-Benz Lounge, einen Press Center und eine Präsentationsfläche in der angrenzenden Halle sowie einen Vorplatz im Außenbereich. Man könne schließlich nur die Locations auswählen, die Berlin zu bieten habe.

Die Greenshowroom-Show in Kooperation mit der gleichnamigen Messe auf dem MBFW-Catwalk. - MBFW


Was ist der Nutzen für das Unternehmen Mercedes-Benz, den es aus dieser Modeveranstaltung zieht? "Wir sind ja immer auf der Suche nach Themen, die Menschen berühren und natürlich auch unsere Zielgruppen bewegen", so Katja Ohly-Nauber. "Es war uns wichtig, einen Modestandort in Deutschland zu generieren, weil der einfach nicht mehr da war", so Martine Welger-Merkel, die damit auf die Situation von vor rund zehn Jahren anspricht. "Nachhaltigkeit, Individualisierung, Digitalisierung, das sind alles Themen, die sowohl im Fashion-Bereich relevant sind, aber auch für uns als Automobil- bzw. Mobilitätsanbieter", so Ohly-Nauber. Es sei insgesamt kein reiner Selbstzweck, wie sie bekräftigt.

Die Fashion Week Berlin gilt bei vielen Brancheninsidern trotzdem als reine Marketing-Nummer, die echten Geschäfte würden dagegen in anderen Städten gemacht. Dieser Punkt sorgt bei den vier Gesprächspartnern für eine intensive Reaktion. Man solle sich den Unterschied zu vor zwei Jahren anschauen und es täte weh, diese Plattform als Marketing-Plattform zu degradieren. "Wir wollen eben genau das nicht!", so Welger-Merkel. Ihrer Meinung nach könne man die MBFW kaum weniger werblich gestalten, man versuche sich sehr dezent im Hintergrund zu halten, daher auch zum Beispiel das schlichte Kürzel "MBFW". "Es ist uns ganz, ganz wichtig, dass es eben keine Werbeplattform wird", betont sie noch einmal.

Wie geht es nun weiter? In der Zukunft solle bei der MBFW Folgendes umgesetzt werden: das kuratierte Wachstum, eine sehr enge Zusammenarbeit mit den Designern, noch mehr Shows, neue Formate, die ausprobiert werden sollen, ein Ausbau der Zusammenarbeit mit dem Fashion Council Germany und sehr stark auch das Thema Nachwuchs und Nachwuchsförderung. In der nächsten Saison sei auch eine Zusammenarbeit mit den Hochschulen angedacht. Weiterhin wolle man den internationalen Austausch der Young Talents auf den eigenen rund 60 weltweiten Fashion Weeks fördern, im Zuge von Shows à la "presented by MBFW" – im Juli war es das Label Botter, Gewinner des 33. Festivals von Hyères. Neue Talente würden sowohl finanziell, als auch im PR-Bereich sowie durch das Veranstaltungs-Netzwerk oder durch Mentoring unterstützt. "Wir wollen wieder das relevante Schauenformat werden!", sind sich die Interviewten einig.

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