Karl Lagerfeld über Hedi Slimanes Wechsel zu Céline

Von

Godfrey Deeny

Übersetzt von
Felicia Enderes

Veröffentlicht am
24.01.2018

Als er nach der Chanel Haute-Couture-Show hinter der Bühne Filmstars, Fans und Journalisten begrüßte, was trug Karl Lagerfeld da? Natürlich handelte es sich um eine doppelreihig geschnittene, schwarze Smoking-Jacke aus schwarzem Samt von Hedi Slimane – dem Designer des Augenblicks in Paris.

"Ja, es ist ein Stück von Hedi Slimane aus seiner Zeit bei Saint Laurent. Obwohl er freundlicherweise das Schild abgeschnitten und durch meinen Namen ersetzt hat. Es gibt Namen, die ich nicht auf meinem Rücken tragen kann!" scherzte Lagerfeld, in Anlehnung an die größte Designerfehde der Geschichte zwischen Yves und Karl, die fast ein halbes Jahrhundert lang andauerte.

Karl fuhr fort: "Ich liebe die Vorstellung, dass Hedi zu Céline geht. Das ist eine sehr gute Idee von Bernard. Ich wollte, dass Hedi zurück nach Paris kommt. Er ist ein echter Freund, kein zufälliger Bekannter. Ich habe ihn vermisst. Er ist großartig."

Wie bereits erwähnt, kündigte Céline am Montagmorgen die Ernennung von Slimane zum Artistic, Creative und Image Director des Hauses an. Céline ist eines von fast einem Dutzend Modehäusern innerhalb des LVMH-Luxusimperiums, dessen Vorsitzender und Mehrheitsaktionär Bernard Arnault ist.

Der Chef von Hedi Slimane wird Sidney Toledano sein, der als CEO von Christian Dior zurücktritt, um LVMHs Modeaktivitäten zu leiten. Pietro Beccari wird seine Nachfolge bei Dior antreten und die Arbeit der künstlerischen Leiter der Damen- und Herrenmode, Maria Grazia Chiuri und Kris Van Assche, betreuen.

"Aber es wird für Pietro Beccari schwierig werden, nachdem er Fendi verlassen hat, um Präsident von Dior zu werden. Und es wird auch für Kris und Maria Grazia schwer werden... Um auf unser Thema zurückzukommen, Hedi ist ein Profikiller. Das ist es, was ich an ihm mag. Und es ist sehr gut für Sidney Toledano", sagte der deutsche Modeschöpfer abschließend mit einem breiten Lächeln.