Hermès enthüllt neues digitales Erscheinungsbild
Hermès wagte sich zwar früh – schon ab 2001 – an den Onlinehandel, doch kam die Marke später mit einer in die Jahre gekommenen, nur schwer zugänglichen Plattform mit einem stark eingeschränkten Wirkungskreis ins Hintertreffen. Wie bereits im vergangenen Jahr angekündigt, musste die Erneuerung der digitalen Strategie zwangsläufig mit der Einführung eines neuen, aktualisierten Tools beginnen. Am 3. April enthüllte das Modehaus seinen neuen europäischen Onlineshop. Zuvor wurde das Konzept in Übersee getestet, ab Juni in Kanada und ab Oktober auch in den USA.
Nach erfreulichen ersten Ergebnissen und stark ansteigenden Conversion Rates entschloss sich das Modehaus zur Freischaltung der neuen Plattform in vier Sprachen: Deutsch, Französisch, Englisch und Spanisch. Das Angebot ist natürlich in Frankreich, aber auch in Deutschland, Österreich, Belgien, Dänemark, Spanien, Finnland, Irland, Italien, Luxemburg, Norwegen, den Niederlanden, Polen, Portugal, der Tschechischen Republik, Großbritannien, der Schweiz und Schweden zugänglich.
Mit dem neuen und besonders benutzerfreundlichen Format vereint der neue "Digitale Flagship-Store" zwei Aspekte: Ein den Erwartungen der Besucher entsprechender Onlineshop und ein starker redaktioneller Inhalt, wie bereits auf der früheren Plattform. Hermès lädt somit auch zum digitalen Flanieren ein.
Mit der neuen Site wird nicht zuletzt die Arbeit des Regisseurs Frédéric Laffont für Hermès in den Vordergrund gerückt. Durch die Inszenierung des Know-hows der Marke will Hermès den Online-Umsatz in ganz Europa kräftig ankurbeln. Die neue Plattform verfügt wie von der alten Site bekannt über einen sehr vielfältigen Inhalt mit Artikeln, Videos aus den wichtigsten Flagships der Marke und Produktinformationen. Die Navigation erfolgt nun ganz natürlich und umfasst das RTW-Angebot, Taschen, Seidentücher, Uhren, Reitsportartikel, Parfüms usw.
Das Modehaus, das für das Geschäftsjahr 2017 mit einem Nettogewinn von EUR 1,22 Milliarden und einem Umsatz in Höhe von EUR 5,5 Milliarden erneut Rekordwerte veröffentlichte, will sich nun stärker auf den digitalen Vertriebskanal konzentrieren. Dadurch sollte Hermès seinen Rückstand in Sachen Omnichannel-Strategie mühelos aufholen können.
Der "digitale Flagship-Store" soll in absehbarer Frist auch auf weiteren Märkten zugänglich gemacht werden. Bis Ende Jahr wird beispielsweise das erste chinesische Online-Portal eingeführt.
Hermès scheint sich dabei nicht um Ruf der Marke als hochexklusives Label zu sorgen und geht noch einen Schritt weiter: 2018 ist parallel zu diesen digitalen Entwicklungen die Eröffnung von acht neuen Geschäftsstellen in China und in Kalifornien geplant.
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