Melanie Muller
12.07.2017
Frequenzzählung: Frankfurter Zeil ist Einkaufsstraße Nummer 1
Melanie Muller
12.07.2017
Die Frankfurter Zeil konnte sich von andere Einkaufsstraßen deutlich absetzen und sich mit 14.875 gezählten Besuchern pro Stunde, zwischen den zentralen Plätzen Hauptwache und Konstablerwache, mit mehr als 550 Passanten Vorsprung deutlich an die Tabellenspitze positionieren – nach einem dritten Platz im Vorjahr. Dies teilt Immobilienberatung JLL Germany in ihrer Studie zur Passantenfrequenz-Zählung mit.
Der Vorjahressieger, die Kölner Schildergasse, musste einen Verlust von 16.835 Passanten im vergangenen Jahr auf diesmal 13.505 hinnehmen und mit dem 4. Platz vorliebnehmen.
Rekordverdächtig auch das Ergebnis in München: Erstmals konnte eine Stadt mit drei Einkaufsstraßen unter den Top Ten landen. Die Kaufingerstraße (2. Platz/14.320 Passanten), die Neuhauser Straße (6. Platz/11.745 Passanten) und die Weinstraße (7. Platz/10.035 Passanten) lassen die bayrische Landeshauptstadt verschmerzen, dass es nicht ganz für den Spitzenplatz gereicht hat.
Platz drei erhält die Flinger Straße in der Düsseldorfer Altstadt, die mit 13.710 Passanten – nach 8.035 Besuchern und dem 13. Platz im Vorjahr. Konstant in den Top Ten liegen darüber hinaus die Hannoveraner Georgstraße auf Rang 5 mit 11.905 Personen, die Hamburger Mönckebergstraße mit 9.475 auf Rang 8 und der Dortmunder Westenhellweg mit 8.750 Passanten auf dem 9. Platz – und damit die einzige Stadt unter den Top 10, die nicht zu den klassischen Big 10 der Immobilienbranche gehört.
Frequenz-Verlierer sind die baustellengeplagte Düsseldorfer Schadowstraße, die von Rang 5 mit 12.365 Passanten auf Rang 10 mit 8.465 Passanten rutschte, und die Hannoveraner Bahnhofstraße, die 17 Plätze verlor und mit 6.495 Passanten nur noch auf Rang 25 landete – nach Platz 8 im Vorjahr.
"Die von uns durchgeführte Passantenfrequenz-Zählung ist und bleibt eine Momentaufnahme. Ziel der Erhebung ist der bundesweite Vergleich der Spitzenfrequenzen. Zudem soll deren Entwicklung im Laufe der Jahre abgebildet und ein sich abzeichnender Trend festgehalten werden. Im Vergleich mit dem Durchschnittswert der 5- bzw.10-Jahres-Zeitreihen lassen sich interessante Rückschlüsse auf die mittel- und langfristige Entwicklung der Lagen ziehen. Die Ausweitung der Zählung auf drei Stunden, die wir im vergangenen Jahr eingeführt haben, hat sich bewährt“, sagt Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany, zur Methodik und Datenqualität der Erhebung. Insgesamt steigerte sich die Kundenfrequenz in diesem Jahr von 708.545 auf 722.780 Personen.
Fußgängerzonen locken deutlich mehr Besucher an
Auch in diesem Jahr hat JLL analysiert, inwieweit sich die Passantenzahlen in Fußgängerzonen von denen in Fahrstraßen unterscheiden. 132 Fußgängerzonen standen 38 Fahrstraßen entgegen. Wie erwartet weisen die Fußgängerzonen eine deutlich höhere Frequenz auf. Im Durchschnitt liegen diese bei knapp 4.500 Passanten je Stunde. In den Fahrstraßen ermittelt JLL dagegen nur durchschnittlich 3.300 Passanten je Stunde.
„Erneut sehen wir mehr Besucher in den Innenstädten. Das zeigt: Selbst wenn dort für den klassischen Einzelhandel die Umsätze zurückgehen, gibt es für die Menschen noch andere Gründe, in die City zu gehen", sagt Dirk Wichner, Head of Retail Leasing JLL Germany, zum Wandel im deutschen High-Street-Einzelhandel. „Wir sehen vielmehr, dass die Städte wieder vielfältiger werden und das Kauf- und Genusserlebnis in den Vordergrund stellen“, erklärt Dirk Wichner die Entwicklung. Durch den Onlinehandel gibt es keinen Zwang mehr, das komplette Sortiment auf der Fläche zu präsentieren. Die Folge: „Es werden vielerorts tendenziell kleinere Flächen angemietet, dafür mehr und vielfältiger, was viele Innenstädte wieder bunter und attraktiver macht.“
Die diesjährige Zählung in insgesamt 170 Einkaufsstraßen erfolgte bundesweit zeitgleich am Samstag, den 6. Mai 2017, 13.00-16.00 Uhr.
Copyright © 2024 FashionNetwork.com Alle Rechte vorbehalten.