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Veröffentlicht am
20.11.2017
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Fokke de Jong: "Für mich ist es wichtig, dass ein Anzug gut aussieht und bequem ist."

Veröffentlicht am
20.11.2017

Die Münzstraße in Berlin Mitte ist eine eher ruhige Straße, mit vielen kleinen Läden und zwei großen Adidas-Stores. In der Hausnummer 12, in einem Eckgeschäft, hat auf 510 Quadratmetern mit großer Schaufensterfront, dunkelbraunen Holzboden und grauen, kahlköpfigen Anzugpuppen, gekleidet in feinstem Zwirn, Suitsupply seinen 93. Store eröffnet – den fünften in Deutschland.

Fokke de Jong und Nish de Gruiter - Suitsupply


Der Laden ist an diesem Nachmittag voller junge Männer. Sie wirbeln zwischen Sakkos, Hemden, Krawatten, Double Monks und großen Fotowänden in den drei Räumen hin und her – und alle perfekt gekleidet: in einem Anzug. Es ist die Entourage des Chefs Fokke de Jong, der an diesem Tag extra für die Eröffnung des Berlin Stores eingeflogen ist.

Das Geschäft mit Premium-Herrenkleidung, läuft für den 43-Jährigen rund. Das im Jahr 2000 gegründete Modehaus knackte bereits 2016 die 200-Millionen-Marke und wächst jährlich um 29 Prozent. Tendenz steigend, dank weiterer Store-Öffnungen, Launch der Womenswear-Linie Suitstudio und einer weiterhin steigenden Onlinenachfrage, die inzwischen knapp 40 Prozent des Umsatzes ausmachen soll.

Vice President von Suitsupply, Nish de Gruiter, geht bereits durch die verschiedenen Kollektionen. Es gibt acht unterschiedliche Schnitte und unzählige Stoffvarianten. Die Anzüge kosten zwischen 259 und 699 Euro. Bunte Kreuze an den Ärmeln markieren die drei Linien des Hauses: Blau, Rot, Lila.
 
Berufseinsteger können erst einmal mit Blau starten und auch der Zweireiher soll wieder Beachtung finden. Nish de Gruiter sieht für ihn ein Moderevival: enger geschnitten natürlich. Er geht weiter durch Westen, Sakkos, karierte Hosen, zeigt den neuen Travel Suit, Einstecktücher statt Krawatten, Tabakbraun, Dunkelblau, Kaschmir, Wolle und natürlich auch Hemden – eben alles, was der modebewusste Mann braucht.
 
Fokke de Jong, der zu einer Jeans einen 2-Button Version Havana Navy Blazer aus einer leichten Leinen-Seide-Baumwollmischung von Ferla trägt, hat sich in der Zwischenzeit zum Gespräch mit FashioNetwork.com in der avantgardistisch gestalteten Lounge im Hinterraum des Ladens eingefunden. In Zukunft werden hier mit den Kunden Details zu ihrem maßkonfektionierten Anzug besprochen – jetzt geht es allerdings erst einmal um das Geschäftsmodell von Suitsupply.
 
FNW: Wie überzeugen Sie den Kunden T-Shirt und Jeans gegen einen Anzug einzutauschen?
FDJ: Ich glaube nicht, dass wir sie überzeugen müssen, sie werden uns entdecken. Wir haben z. B. seit anderthalb Jahren einen Store in Venice Beach, eher bekannt für Flip-Flops und Shorts, und dort läuft unser Geschäft super. Wir wurden mit offenen Armen empfangen. Eleganz und Schönheit sind universale Werte, die vom Hipster bis zum Geschäftsmann gelebt werden. Wir sind der Meinung, dass der Anzug nicht nur für einen Banker reserviert ist, sondern jedem in jeder Szene gut steht. Bruno Mars trägt unsere Anzüge oder Rapper Macklemore, um nur zwei Beispiele zu nennen. Auf der Bambi-Verleihung wird Sam Smith einen Anzug von uns tragen.
 
FNW: Was erwarten Sie vom neuen Standort Berlin?
FDJ: Berlin passt perfekt zu unserem Motto: Don’t just fit in, get a perfect fit! Persönlichkeit ist wichtig für uns. Wir bringen perfekte Passform mit guter Qualität zusammen. Die Frage ist doch: wie setzt man sich von der Masse ab. Man kann sich entweder besonders schrill anziehen oder eben mit perfekter Passform und in toller Qualität – zu einem guten Preis.


 



FNW: Wie schaffen Sie es einen Anzug mit dieser Qualität zu einem erschwinglichen Preis zu liefern?
FDJ: Wir betreiben vertikales Marketing. Wir verkaufen direkt an den Kunden und vermeiden daher Messen und Zwischenhändler. Das ist nicht wirklich neu, H&M und Zara betreiben das für das Mittelsegment bereits seit 20 Jahren. Wir haben das für den Premiumbereich übernommen. Dann legen wir großen Wert auf "Destination Locations" – unsere Stores sind eher in der Randlagen der Innenstädte. Wir verzichten auf teure Ausstattung und haben immer einen Schneider, der sofort mit Nadel und Faden Hand anlegen kann, wenn es einmal nötig ist. Wir haben auch keine teuren Kampagnen. Wir vertrauen auf die Empfehlung unserer Kunden und auf soziale Netzwerke und natürlich unseren Online-Store.
 
FNW: Wie arbeiten Sie mit den Stoffproduzenten zusammen? Werden die Stoffe speziell für Sie produziert oder wählen sie einfach aus deren Katalogen aus?
FDJ: Das ist eine sehr symbiotische Zusammenarbeit, mal zeigen sie uns ihre Ideen, oder unsere Designer machen Vorschläge und so entwickeln wir gemeinsam, was richtig für uns ist. Wir haben lange Geschäftsbeziehungen zu den besten Webereien und arbeiten sehr eng mit ihnen zusammen, denn Kreativität fällt bekanntermaßen nicht vom Himmel.
 
FNW: Was sind die Trends für den kommenden Winter?
FDJ: Kaschmir/Wolle- und Kaschmir/Seide-Mix sind meine klaren Favoriten. Sie tragen sich angenehm leicht, knittern kaum und die Stoffe haben Tiefe und Dichte und sind dabei sehr wertig. Ich trage diesen Blazer heute das ganze Jahr, lebe in ihm. Das ist meine Uniform. Für mich ist es wichtig, dass ein Anzug gut aussieht und bequem ist.
 
FNW: Was ist das "Must-Have" für jeden Mann?
FDJ: Auf jeden Fall der blaue Blazer, das Basiskleidungsstück für den Mann, der sich zu nahezu allem kombinieren lässt. Und natürlich unser Travel Suit. Traveller-Wollstoff besteht aus High-Twist Vollzwirngarnen und ist daher knitterresitent. Er ist aus natürlichem Material, lässt sich in den Koffer packen ohne später Falten zu haben, man kann das Sakko separat zur Jeans tragen, hat aber auch immer den kompletten Anzug dabei.
 
FNW: Warum gibt es denn immer noch Anzüge die knittern, wenn knitterfreie Stoffe existieren?
FDJ: Der knitterfreie Stoff ist sehr speziell. Er ist sehr eng gewebt und springt dadurch immer in seine Form zurück, fühlt sich aber auch natürlich etwas trockener und steifer an. Er sieht auch nur in klassischem Navy und Grau gut aus und die Sakkos werden ohne Futter gefertigt. Er funktioniert also nur in der Verarbeitung wie wir ihn anbieten. Möchte man weichere Stoffe, muss man dies anders weben und verliert den Knitterfreieffekt.
 
FNW: Mit Suitstudio gibt es jetzt auch Damenmode, wie läuft das bisher?
FDJ: Sehr gut, wir sind überrascht über die große Nachfrage – vor allem online. Heute eröffnet zufällig auch ein neues Damengeschäft in New York, auf der Wall Street.
 
FNW: Wo liegt der Unterschied zwischen Damen- und Herrenanzügen?
FDJ: Der ist eigentlich gar nicht so groß. Das Problem ist eher, dass die meisten Damenanzüge auf dem Markt Müll sind. Ein gut passender Anzug zeichnet sich vor allem durch seine Konstruktion, die handwerkliche Kunst und die verwendeten Materialien aus. Wir verwenden Baumwolle und als Verstärkung Rosshaar, dadurch bekommen unsere Anzüge ihre tolle Passform und die exzellente Tragbarkeit. In den meisten Damenanzügen auf dem Markt wird mit starren Schaumstoffeinlagen in der Schulter gearbeitet und das geht wirklich gar nicht, vor allem nicht im hochpreisigen Segment. Deswegen ist das Feedback, das wir aus der Damenwelt bekommen, wirklich großartig. Die meisten Frauen sind überrascht, wie gut ein Anzug sitzen kann.
 
FNW: Wann hatten Sie zum ersten Mal einen Anzug an? Was war das für ein Gefühl?
FDJ: Ich glaube das war zu meinem Highschool-Abschluss. Ich fühlte mich wie der König der Welt, bin mir aber nicht sicher, ob das an meinem Schulabschluss oder am Anzug lag. Nein im Ernst, ich habe mich frei und stark gefühlt mit dem Wissen alles erreichen zu können, egal wo auf der Welt.
 

 
 
 

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