Crocs: Zeichen stehen auf Erholung
Das sich Schuhhersteller Crocs wieder auf seine ursprünglichen Plastiksandalen besinnt hat, scheint sich für die Marke auszuzahlen. Im dritten Quartal (Stichtag: 30. September) des Geschäftsjahrs schrieb Crocs wieder schwarze Zahlen. Auch wenn der Profit dabei nur gering ausfiel, hat das Unternehmen mit einem Reinertrag in Höhe von USD 1,6 Millionen (EUR 1,4 Mio.) im Vergleich zum Nettoverlust von USD 1,5 Millionen (EUR 1,3 Mio.) in der Vergleichsperiode große Fortschritt gemacht. Die Einnahmen sanken zwar im dritten Quartal 2017 um 1,6 Prozent auf USD 243,3 Millionen (EUR 209,9 Mio.), doch lagen sie damit über den Schätzungen der Analysten.
Die Situation verbessert sich also deutlich, doch was steckt hinter dieser Erholung? Das Gewinnwachstum im vergangenen Quartal wurde laut Crocs durch die erneute Fokussierung auf die vorgeformten Kunststoffschuhe und durch ein rigoroseres Bestandsmanagement getragen. Auch die Zusammenarbeit mit berühmten Marken und Namen wie Balenciaga und Christopher Kane steigerten in jüngster Vergangenheit den Bekanntheitsgrad der Marke.
"Die Markenwahrnehmung stieg weiter an. Die Ergebnisse unserer jüngsten jährlichen Markenstudie zeigen verglichen mit dem Vorjahr zweistellige Zuwachsraten im Bereich Attraktivität, Relevanz und Berücksichtigung", so President und CEO Andrew Rees.
Nach einem Verlust im Geschäftsjahr 2016 und der Ankündigung verschiedener Standortschließungen im kommenden Jahr sind die positiven Ergebnisse im dritten Quartal die willkommenen ersten Boten eines Turnarounds für die Marke mit den berühmten Plastiksandalen. Das Unternehmen spürt erste Auswirkungen der im März angekündigten Überarbeitung der Managementstrategie. Schwerpunkte dieser Reform sind die Straffung des Ladennetzwerks und die Senkung der Betriebskosten. Dies führte im dritten Quartal zu einer Reduktion der Vertriebs-, Verwaltungs- und allgemeinen Kosten um USD 2,8 Millionen (EUR 2,4 Mio.) und einem Anstieg des Betriebsergebnisses um USD 3,9 Millionen (EUR 3,4 Mio.). Im Vorjahr stand an dieser Stelle ein Verlust in Höhe von USD 1,2 Millionen (EUR 1,0 Mio.).
CEO Andrew Rees ergänzte: "[Das] war ein weiteres starkes Quartal für uns, sowohl hinsichtlich der Finanzlage als auch der Fortschritte mit unseren strategischen Maßnahmen. Wie bereits in der ersten Jahreshälfte erfüllen bzw. übertreffen wir erneut unsere Zielsetzungen".
Auch die Verbesserung der Bruttogewinnmarge um 100 Basispunkte auf 50,8 Prozent ist ein gutes Zeichen. "Wir sind überzeugt, dass die Rückkehr zu zweistelligen EBIT-Margen in Zukunft durch weitere betriebliche Verbesserungsmaßnahmen und mit Kostendisziplin im Ausgabenmanagement erleichtert wird", gibt sich das Unternehmen zuversichtlich.
Umso überraschender waren die vorsichtigen Prognosen für das vierte Quartal, das noch bis Ende Dezember läuft. Das Unternehmen erwartet einen Umsatz von USD 180 bis 190 Millionen (EUR 155 bis 164 Mio.). Diese pessimistische Schätzung verursachte am Dienstag vorbörslich einen Werteinbruch um 6 Prozent. Im Verlauf des Tages sank der Aktienwert weiter, bis er fast 10 Prozent eingebüßt hatte. Doch angesichts des seit Jahresbeginn um 40 Prozent gestiegenen Börsenwerts handelte es sich bei diesem Einbruch lediglich um eine Reaktion auf die überhöhten Erwartungen an die Firma, die noch immer an ihrem Turnaround arbeitet.
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