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DPA
Veröffentlicht am
05.08.2009
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Crimmitschauer Stoffe für Schlösser in aller Welt

Von
DPA
Veröffentlicht am
05.08.2009

Crimmitschau (dpa) - Wenn ein Schloss einen neuen Damastvorhang benötigt, klingelt bei Wolfgang Eschke in Crimmitschau (Sachsen) das Telefon. Die Firma eschke seidenmanufaktur, die er mit Ehefrau Helga führt, hat sich darauf spezialisiert, historische Stoffe herzustellen. Das macht die Crimmitschauer bundesweit einmalig, oder wie es Wolfgang Eschke sagt: «Wir sind die einzigen in Deutschland, deren Unternehmenszweck die Rekonstruktion historisch wertvoller Textilien ist.» Es ist ein enges Segment, das sich Eschkes ausgesucht haben.



Vom ersten Kontakt mit den Kunden bis zur Auslieferung dauert es recht lange. Im Durchschnitt arbeitet die Firma etwa zwei Jahre an einem Auftrag. «Damit können Sie keine 100 Mann ernähren», sagt Wolfgang Eschke. Außer dem Ehepaar sind nur eine Weberin und eine Auszubildende fest angestellt, mehr ist bei einem Jahresumsatz von rund 300 000 Euro nicht drin. Je nach Auftrag werden 10 bis 15 weitere Kräfte beschäftigt. «Wir machen das wirklich wissenschaftlich», sagt Eschke.

Zunächst wird ein Befund des Fadens vorgenommen. Welche Drehung, welche Struktur hat er, wie ist die technische Charakteristik des Stoffes? Dann wird das Original eingescannt und mit einem Designprogramm bearbeitet, die technische Einrichtung wird im Computer hinterlegt. Trotz aller Technik überprüft dann eine Designerin, ob der Scan auch wirklich mit dem Original übereinstimmt. Schließlich wird das Material eingefärbt - «das Garn einfärben, nicht den Stoff!», merkt Eschke an -, auf die Maschine gelegt und gewebt.

Trotz der modernen Technik - «100 Prozent Rekonstruktion geht nicht», sagt der gelernte Textilingenieur. Darauf mache er auch die Kunden immer aufmerksam. «Die Zeit ist nicht zu rekonstruieren.» Als viele Originale entstanden, arbeiteten allein im französischen Textilzentrum Lyon rund 30 000 Menschen. Zu Irritationen führt manchmal, dass die Farben sehr knallig ausfallen. Dabei wollen einige Kunden gar nicht, dass ihr Wandteppich oder Stuhlbezug wie neu aussieht, sie hatten sich an den morbiden Charme gewöhnt. «Alt wird es von alleine», sagt Eschke schulterzuckend und versucht, auch diesen Kundenwunsch zu berücksichtigen.

Bereits seine Vorfahren webten Brokate und Damaste. Urgroßvater Robert gründete 1868 die Firma als Baumwollweberei in Mühltroff im Vogtland, die sich seit 1966 auf die Rekonstruktion historischer Stoffe konzentriert. 1972 verstaatlicht, kaufte Wolfgang Eschke die Firma 1992 schließlich von der Treuhand zurück. Seit 2003 wird der Bereich historische Seide von Helga Eschke weitergeführt.

Mittlerweile ist die Firma über die deutschen Grenzen hinweg bekannt. Vor wenigen Monaten erhielt Eschke einen großen Auftrag für die Hofburg im österreichischen Innsbruck. Dort mussten fünf Räume mit Damasten und Brokatellen geschmückt werden. «Das war schwierig», erinnert er sich. «Im Brokatell gab es über 40 verschiedene Bindungskonstruktionen.» Europaweit gibt es nach seiner Einschätzung nur fünf Unternehmen auf diesem Gebiet, neben eschke noch jeweils zwei aus Frankreich und Italien. «Neueste Technik, altes Produkt», umschreibt Eschke prägnant seinen Vorteil. Das überzeugt anscheinend - auf seiner Referenzenliste findet sich auch die Kutsche des schwedischen Königs.

Derzeit ist die Auftragslage gut, viele Museen bringen ihre Einrichtung mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket wieder in Schuss. Doch ist ein Kunde erst einmal versorgt, dauert es lange, bis er erneut kommt. «Ordnungsgemäß angebracht hält das 40, 50 Jahre», weiß Eschke. Daher setzt er verstärkt auf Privatkunden. «Es gibt Liebhaber, die sagen: "ich will genau die Seide, die ich in Meiningen gesehen habe"», erzählt er. Geld spielt keine Rolle, viele Kunden sparen jahrelang, um sich endlich den Traum eines original nachgemachten Vorhanges oder einer Wandbespannung zu erfüllen. Auch ein Hochzeitskleid wurde bereits in Crimmitschau bestellt. Von einer Länge von sechs Metern aufwärts gilt: «Wir machen nahezu alles.»

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